„Wir haben unser Etappenziel erreicht“, fasste Thomas Goppel die Ergebnisse zur Halbzeit seiner ersten Legislaturperiode als Präsident des Bayerischen Musikrats am Rande der Mitgliederversammlung in Würzburg zusammen und formulierte auch gleich das Ziel der kommenden zwei Jahre: „Im Ganztagsbereich gilt es nun, alle Kräfte darauf zu konzentrieren, damit ein Drittel der zusätzlichen Zeit an der Schule für die musischen Fächer reklamiert und reserviert ist.“

Vor zahlreichen Delegierten aus den 56 Mitgliedsverbänden zog BMR-Präsident Thomas Goppel in seinem Tätigkeitsbericht Bilanz. Auf verschiedenen Podien sei es gelungen, die Diskussion um den Stellenwert der Musik an Schulen und die Bedeutung der Musikschulen wie auch die der Laienmusikverbände im Bereich musikalischer Bildung deutlich mitzugestalten. Dabei verwies er u.a. auf die erfolgreiche Durchführung der Arbeitstagung 2009 in Hammelburg zum Thema „Musik an Schulen“ und der Fachtagung „Ästhetische Bildung“ mit den Landesmusikräten im November 2009 in München sowie diversen Diskussionsforen im Rahmen des Erdinger Bildungsgipfels und des Verbands der Bayerischen Sing- und Musikschulen. Die Signale von Seiten der Politik, deutlich geworden auch durch den Nachtragshaushalt 2010, zeigen, dass man auf dem richtigen Weg sei. Thomas Goppel: „Die Damen und Herren in den einzelnen Verbänden haben erkannt, dass wir aufeinander angewiesen sind und alle zusammen einen Chor ergeben, der hörbar ist in der bayerischen Kulturszene.“

Ein weiteres Erfolgsmodell sei der Zusammenschluss der Laien unter einem Dach. Mit der Einrichtung des Referats Laienmusik im Bayerischen Musikrat gleich zu Beginn seiner BMR-Präsidentschaft sieht Goppel gerade jene, die sich freiwillig und unentgeltlich für die Musik einsetzen, gut betreut. So verwies er u.a. auf die erfolgreiche Durchführung von zwischenzeitlich drei Fachtagungen zum Thema Ehrenamt, die dazu dienen, den Vorsitzenden kompetente Orientierung und Hilfe durch die Fülle an rechtlichen Pflichten zu geben.

Dringliche Aufgabe und Herausforderung für die kommende Zeit bildet die Diskussion um den Stellenwert des Fachs Musik im Ganztagesbereich und in der Ganztagsbetreuung. Thomas Goppel: „Die Situation hat sich sehr stark verändert. Der Staat und die Kommunen müssen noch haushälterischer mit dem Geld umgehen. In der zurückgehenden Bevölkerung wird die Frage nach der wirklichen Zeit und Freizeit, um sich mit Musik zu beschäftigen, anders beantwortet wird als bisher. In der Schule haben wir andere Anforderungen, die sich aus dem Anspruch einer zunehmend akademisierten Gesellschaft ableiten. Das alles geht zu Lasten der Musik. Umso wichtiger ist es, dass es uns gelingt, gerade beim Thema Ganztagsbetreuung und Ganztagsschule ein Drittel der zusätzlichen Zeit an der Schule für die jungen Leute beziehungsweise für die musischen Fächer zu reklamieren.“