Der Posaunist und Komponist Nils Wogram wurde gestern im Rahmen des Jazzfests Berlin als bis dato jüngster Preisträger mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis 2013 (Deutscher Jazzpreis) geehrt. Die mit 15.000 € dotierte Auszeichnung wird von der GEMA-Stiftung, dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes und der GVL gestiftet. Überreicht wurde der Preis erstmalig in Form einer Trophäe des Berliner Metallbaukünstlers Wolfgang Seidel von Julia Hülsmann, Vorsitzende der Union Deutscher Jazzmusiker.

„Ich bedanke mich herzlich bei den Stiftern des Preises und der UDJ, deren politisches Engagement auf Bundesebene von unschätzbarem Wert ist und die mit so viel Energie für die Wahrnehmung und Wertschätzung des Jazz in Deutschland arbeitet“, so Nils Wogram nach der Entgegennahme des Preises.

Im anschließenden Podiumsgespräch zum Thema: 40 Jahre Union Deutscher Jazzmusiker – jetzt erst recht!? betonte der Preisträger die Wichtigkeit kontinuierlicher Förderung für Musiker auf struktureller Ebene. Der Vertreter der Bundeskulturpolitik, Siegmund Ehrmann, MdB, sprach sich für eine intensive Bund-Länder Kooperation in Kulturfragen sowie eine stärkere Öffnung der Kulturförderung hin zu Jazz und improvisierter Musik aus. Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstituts Darmstadt, unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung der aktuellen Musik; In Deutschland werde nach wie vor Kulturpolitik zu einseitig als Bewahrung des Musikerbes verstanden. Moderiert wurde die Diskussion von Beate Sampson vom Bayerischen Rundfunk.

Die Union Deutscher Jazzmusiker hatte sich in diesem Jahr für eine Öffnung der Auswahlkriterien des Preises entschieden. Somit konnte die Jury auch außergewöhnliche Künstler der jüngeren Generation einbeziehen, die die deutsche Jazzszene entscheidend prägen. Der nach dem im Jahr 2005 verstorbenen Posaunisten Albert-Mangelsdorff benannte Preis wird seit 1994 alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene verliehen und gilt als wichtigste Auszeichnung für Jazz in Deutschland.

40 Jahre Union Deutscher Jazzmusiker

Im Jubiläumsjahr zeigt sich die Union Deutscher Jazzmusiker betriebsam und vital. Seit sie im Jahre 1973 von renommierten Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene ins Leben gerufen wurde, enga-giert sie sich für die Belange der Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker und die verbesserte Präsenz und Wahrnehmung des Jazz in Deutschland. Zu ihren zentralen Zielen gehört es, eine funktionsfähige Infrastruktur aufzubauen, in der Musikerinnen und Musiker leben, arbeiten und kreativ sein können. Nach der „Initiative für einen starken Jazz in Deutschland“ erfuhr die Union Deutscher Jazzmusiker Anfang 2012 unter der neuen Vorsitzenden Julia Hülsmann eine grundlegende Neustrukturierung und Stärkung, die zu einer Verdreifachung der Mitgliederzahlen führte. Die Union Deutscher Jazzmusiker hat sich kulturpolitisch als wichtiger Ansprechpartner etabliert und ist in nationalen und internationalen Gremien und Organisationen vertreten. Dazu gehören die Bundeskonferenz Jazz, der Deutsche Musikrat oder die Künstlersozialkasse. Sie entsendet Experten in Jurys von Preisen oder Förderprogrammen.

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