Die Popkomm hat ihren Ruf als internationale Kommunikationsplattform für die Musik- und Entertainmentbranche weiter gefestigt. Sie ist zu einem Pflichttermin der Branche geworden, von dem starke wirtschaftliche und kulturpolitische Impulse ausgehen. Zahlreiche Geschäftsabschlüsse und internationales Networking prägten das Messegeschehen. Bereits jetzt steht fest: Die Popkomm des nächsten Jahres wird ihre Hallenkapazität erhöhen.

Einer der bedeutendsten Geschäftsabschlüsse fand auf dem britischen Popkomm-Länderstand statt: Zwischen der Bertelsmann-Tochter arvato mobile und der Association of Independent Music (AIM) wurde ein bahnbrechender Lizenz-Vertrag unterzeichnet, der dem Verband unabhängiger Musiklabels in Großbritannien, der britischen Independent-Musik in Europa und Japan neue Konsumentengruppen bescheren wird.

Mit 817 Ausstellern aus 55 Ländern setzte die Popkomm 2006 eine neue Rekordmarke. In den Messehallen am Berliner Funkturm wurden insgesamt 15.311 Besucher gezählt. Zum Musikfestival der Popkomm kamen erstmals mehr als 71.000 Gäste, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Hohe Internationalität: 70 Prozent der Aussteller aus dem Ausland

Die Popkomm 2006 zeigte sich so international wie nie. Mit insgesamt 26 konnte die Zahl der Länderstände im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden. Neben Australien, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, den skandinavischen Ländern und vielen anderen präsentierten sich vor allem Musikexportbüros und Labels aus Süd- und Osteuropa. Zum ersten Mal dabei waren Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Schottland und Slowenien. Als erstes außereuropäisches Partnerland hatte Brasilien gleich eine ganze Halle gebucht. 70 Prozent aller Aussteller kamen aus dem Ausland. Die gesteigerte Internationalität spiegelte sich nicht zuletzt auch beim Kongress und in den Showcases wider.
Um den zu erwartenden Ansturm auf die Popkomm 2007 auch bewältigen zu können, hat die Popkomm bereits jetzt ein neues Hallenkonzept erarbeitet, das hervorragende Voraussetzungen schafft, der steigenden Zahl von Ausstellern aus aller Welt zusätzliche Flächen zur Verfügung zu stellen.

Dr. Ralf Kleinhenz, Geschäftsführer der Popkomm GmbH: „Zur Popkomm kamen in diesem Jahr erneut über 15.000 Teilnehmer. Während die absolute Zahl auch im dritten Jahr in Berlin stabil geblieben ist, hat die Verweildauer der Fachbesucher auf der Messe signifikant zugenommen. Das ist ein Indiz für die Vielzahl der Gespräche, für den noch stärker ausgeprägten Business-Charakter der Veranstaltung.“

Katja Bittner, Director of Popkomm: „Schon nach dem zweiten Abend steuern wir auf einen Besucherrekord beim Popkomm-Festival zu. Die 30 offiziellen Festival-Clubs waren voll. Darüber hinaus gab es in dieser Woche in der ganzen Stadt noch mehr Parties als sonst. Bemerkenswert ist, dass während der Popkomm-Tage auch die Zahl der Firmenveranstaltungen in Berlin deutlich zugenommen hat.“

Beim Wettbewerb um den Popkomm-IMEA, dem Preis für Innovationen im Bereich Musik und Entertainment, siegten in diesem Jahr Unternehmen aus dem angelsächsischen Raum. In der Kategorie „Digital Music & Marketing Innovations, B2B Solutions“ ging der Popkomm-IMEA diesmal an das amerikanische Unternehmen Royalty Share. Mit dem Popkomm-IMEA für „Mobile Music & Entertainment“ wurde Unique Interactive aus London ausgezeichnet. Eine besondere Erwähnung für außerordentliche Kreativität bei der Umsetzung ihres Projektes erhielt überdies die Firma Play Music Magazine aus Norwegen. In diesem Jahr wurde der begehrte Preis erstmals im Rahmen der „European Music & Media Night“ (EMMN) im E-Werk verliehen.

Die Popkomm 2006 bot auch Jazz und Klassik ein Forum. So waren in der Classsic Lounge in Halle 18 und in anderen Hallen mehr als 50 Aussteller vertreten, die klassische Musik im Angebot hatten.

Erfolgreiche Bilanz von Kongress und Festival

Die Popkomm setzte auch in diesem Jahr auf das bewährte Drei-Säulen-Konzept aus Messe, Kongress und Festival. Auf dem dreitägigen Popkomm-Kongress wurden schwerpunktmäßig Themen behandelt, die sich mit der Musikwirtschaft als Teil der Kreativwirtschaft beschäftigten. Keynote-Speaker wie der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil oder der Musiker Feargal Sharkey beschäftigten sich in ihren Beiträgen mit der wirtschaftlichen und soziokulturellen Bedeutung der „Creative Industries“ für die Volkswirtschaft.

Das Interesse der Politik an der Popkomm hat deutlich zugenommen. Bundestagsabgeordnete quer durch alle Parteien sowie Vertreter von Ministerien informierten sich auf der internationalen Branchenschau. Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte beim Messerundgang: „Ich sehe mich als Anwalt der Künstler und der Kreativwirtschaft.“ Aus seiner Sicht sei Popmusik ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftszweig.

Intensiv diskutiert wurden auch die schwierigen Fragen des Urheberrechts. Die Zahl der legalen Musik-Downloads habe zwar zugenommen, die Piraterie sei allerdings noch nicht besiegt. In Panels und Einzelgesprächen war man sich einig, dass nicht zuletzt die Sensibilisierung der Verbraucher eine wichtige Aufgabe für die Zukunft der Branche sei.

Für das Musikfestival der Popkomm 2006 waren rund 2.500 Bewerbungen aus aller Welt eingegangen, doppelt so viel wie im Vorjahr. In den 30 offiziellen Festivalclubs der Popkomm traten dann mehr als 2.000 Einzelkünstler aus 27 Ländern vor rund 71.000 Gästen auf. Die Popkomm ist damit die weltweit größte Plattform für professionelle Showcases.

Die nächste Popkomm findet vom 19. bis 21. September 2007 in Berlin statt.

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