Am 1. Oktober 2004 startet die Popakademie Baden-Württemberg gemeinsam mit neun Partnereinrichtungen in sechs europäischen Ländern das Leonardo-Projekt der EU. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den Partnern ein „europäisches Popmusikstudium“ zu entwerfen. Die Studenten können somit ihr Studium an verschiedenen europäischen Bildungseinrichtungen absolvieren. Hierzu soll unter Projektleitung der Popakademie ein Credit Point System (ECTS) für die Popmusik-Ausbildung entwickelt werden.

„Die Förderzusage der EU zeigt, dass sich die Popakademie, die die Federführung des Leonardo-Projekts übernommen hat, innerhalb kürzester Zeit auch auf internationaler Ebene erfolgreich platziert hat. Ich bin davon überzeugt, dass die Popakademie von der Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern profitieren wird“, sagt Dr. Christoph-E. Palmer, Aufsichtsratsvorsitzender der Popakademie und Europaminister des Landes Baden-Württemberg.

Popmusik ist eine gemeinsame Sprache, der Popmarkt in Europa derzeit stark segmentiert. Mit dem Projekt sollen Potenziale und Musik der einzelnen Länder zusammengeführt werden. „Europa ist unsere Zukunft und Popmusik-Ausbildung auf universitärem Level eine notwendige Investition, um Popmusik als europäisches Kulturgut zu etablieren. Dies ist unser Ziel, dass wir mit dem Leonardo Projekt realisieren werden“, macht Prof. Udo Dahmen, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Popakademie, deutlich.

An dem Projekt nehmen neben der Popakademie als projektleitende Einrichtung neun Partner aus sechs Ländern teil: Deutschland, England, Finnland, Irland, Niederlanden, Schweden. In der ersten Projektphase wird eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation der Popmusik-Ausbildung in den Partnerländern und in Europa vollzogen. Dieser Status quo wird vergleichbar gemacht, um auf dessen Grundlage ein funktionierendes Curriculum zu entwickeln.

Der europäische Austausch wird nicht nur konzeptionell erarbeitet, sondern in der zweiten Projektphase auch als Pilotprojekt durchgeführt, um in der dritten Phase von den praktischen Erfahrungen der Probanden zu profitieren. Hier werden die ECTS-Punkte an das endgültige Curriculum angepasst und das Austauschsystem evaluiert. Im unmittelbaren Anschluss an das Projekt wird der Austausch von Popmusikstudenten auf Basis des ECTS-Systems gestartet.

Das zu entwickelnde europäische Curriculum für Popmusik-Ausbildung wird auf den bereits bestehenden Curricula der einzelnen Länder und deren Einrichtungen basieren und damit deren Ausbildungsschwerpunkte widerspiegeln. Die europäischen Netzwerke werden aus-gebaut und gemeinsam Lerninhalte unter Berücksichtigung diverser Szenen und Strömun-gen vermittelt.