Mit der Gründung der Popakademie Baden-Württemberg GmbH vor 20 Jahren wurde ein mutiger Entschluss gefasst und eine neue Ära in Deutschland eingeläutet. Rund 1.000 Absolventinnen und Absolventen hat die künstlerische Hochschule inzwischen hervorgebracht. „Die Popakademie strahlt heute europaweit und ist weltweit vernetzt. Sie ist eine Bildungseinrichtung mit Vorbildcharakter, die die Musikbranche in Mannheim, Baden-Württemberg, Deutschland und darüber hinaus nachhaltig beeinflusst hat und um die uns viele beneiden“, sagte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski am Mittwoch (10. Mai) bei der Jubiläumsfeier in Mannheim.

„Die Idee, eine hochschulgleiche Einrichtung zu gründen, die sich ausschließlich der Popmusik und der Musikwirtschaft widmet, war zu Beginn nicht unumstritten. Dass es genau richtig war, hat die Popakademie mit ihrer langjährigen Erfolgsstory eindrucksvoll gezeigt“, so Olschowski weiter. Das Land hat die Finanzierung der Popakademie zuletzt trotz der angespannten Haushaltslage um jährlich 500.000 Euro erhöht und stellt damit insgesamt knapp 4 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

An der Popakademie werden künstlerische Persönlichkeiten entwickelt und gestärkt. „Dazu gehört Freiheit, Offenheit, Toleranz – und natürlich auch Können und Kenntnisse“, so die Ministerin. Die Popakademie biete ihren Studierenden im Miteinander von künstlerischer und wirtschaftlicher Ausbildung ein hervorragendes Angebot – „und sie ermuntert ihre Studierenden, mutig und unkonventionell zu sein, wo es für die einzelne Persönlichkeit passt.“ Die hohe Qualität der Lehre werde durch die Akkreditierung aller Studiengänge garantiert.

Kompetenzzentrum, das ausstrahlt

Über die hervorragende Musikbildung hinaus steht die Popakademie den Kreativschaffenden in Baden-Württemberg als Kompetenzzentrum zur Verfügung. „Hier können Bands, Singer/Songwriter oder einfach interessierte Menschen, vor allem aber auch Jugendliche und Geflüchtete außerhalb des akademischen Lehrbetriebs, vom einzigartigen Knowhow der Popakademie profitieren. Diesen Schritt der Bündelung der Kompetenz an einem Standort, der ins ganze Land ausstrahlt, sind wir als Land bewusst gegangen“, sagte Olschowski.

Die Popakademie habe in den letzten 20 Jahren nicht nur einen gewaltigen Beitrag zur Förderung junger Talente geleistet, sondern auch den Musikmarkt nachhaltig positiv beeinflusst und das kulturelle Leben der Stadt Mannheim bereichert – eine Stadt mit langer Tradition in der Musikszene und einem pulsierenden Kulturleben.

Dank an Direktoren Dahmen und Wandjo

Die Ministerin dankte den beiden Direktoren Udo Dahmen und Hubert Wandjo, die die Popakademie 20 Jahre lang geleitet haben. „Beide haben diese Einrichtung zu dem gemacht, was sie heute ist: ein Leuchtturm Baden-Württembergs. Mit Ihrem Engagement, Ihrer Leidenschaft und Ihrem Know-how haben Sie die Popakademie geprägt und vorangetrieben – und gemeinsam mit der Popakademie Unglaubliches erreicht“, betonte Olschowski. Dies schlage sich auch in zahlreichen Auszeichnungen nieder, wie ECHO Award (2017), LEA Award oder die Goldene Schallplatte. „Dass diese überragenden Erfolge einmal so eintreten würden, darauf konnten die Gründungsinitiatoren nur hoffen. Mit Ihrer Besetzung haben sie die richtigen Weichen gestellt“, sagte die Ministerin.

Zugleich hätten beide für die Entwicklung der Live-Musikszene in Baden-Württemberg einen großen Beitrag geleistet. Für ihre herausragenden Dienste um das Land Baden-Württemberg hatten Udo Dahmen und Hubert Wandjo im April die höchste Auszeichnung Baden-Württembergs, den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg, erhalten.

Die Ministerin dankte auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Popakademie: „Ohne Sie wäre die Popakademie nicht das, was sie heute ist; ohne ein hochkompetentes und engagiertes Team hätte das Power-Duo Dahmen/Wandjo nicht dieselbe Wirkung entfalten können.“

Die Popakademie wird vom Land Baden-Württemberg und von weiteren Mitgesellschaftern getragen. Die Stadt Mannheim hat sich von Anfang an in außergewöhnlicher Art und Weise für die Popakademie eingesetzt. Auch der Südwestrundfunk und die Landesanstalt für Kommunikation waren von Beginn an dabei. Sie unterstützen die Popakademie nicht nur finanziell, sondern sie stehen immer wieder als wichtige Partner und Ratgeber zur Verfügung und sind mit ihren Branchenkontakten für die Studierenden wichtige Ermöglicher.

Die Jubiläumsfeier geht über in den Auftakt des landesweiten, auf ein Jahr angelegten Strategieprozesses POPLÄND – den im Koalitionsvertrag verankerten Dialog zur Popkultur in der Musik- und Kreativwirtschaft. In diesen bringen sich auch die beiden Gründungsdirektoren als Berater ein.