Die Popakademie Baden-Württemberg hat gemeinsam mit der in Mannheim ansässigen Managementberatung Homburg & Partner in den vergangenen Monaten Experteninterviews mit Führungskräften aus der Medien- und Tonträgerindustrie zum Thema „Herausforderungen und Erfolgsfaktoren im Marketing- und Vertriebsmanagement von Medienunternehmen des Musikbusiness“ geführt. In gemeinsamer Arbeit haben die Studierenden aus der Projektwerkstatt des Bachelor-Studiengangs Musikbusiness aus dem gleichnamigen Fachbereich mit der Projektleitung von Homburg & Partner einen Fragebogen konzipiert, Expertengespräche geführt und daraus Handlungsempfehlungen für die Branche abgeleitet. Ziel der Studie war es, die aktuellen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Unternehmen in den betreffenden Branchen zu ermitteln und basierend auf diesen Ergebnissen eine entsprechende Transparenz für das operative Geschäft, sowie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für das Topmanagement zu schaffen. Gemeinsam stellen nun beide Institutionen die Ergebnisse der Studie vor.

Die Studie belegt, dass fast alle Experten die Zukunft des Musikgeschäfts aufgrund der seit Jahren anhaltenden Absatzprobleme des physischen Markts im digitalen Bereich sehen. Die Mehrzahl der Unternehmen haben dabei noch keine genaue Strategie gefunden, wie diesem Problem begegnet werden kann und stellen sich die zentrale Frage, wie ein profitabler kostenpflichtiger digitaler Vertrieb etabliert werden kann.
„Sicher bestätigt die Studie zunächst Entwicklungen der Branche, die weitläufig bekannt sind. Überraschend waren für uns jedoch die Aussagen der Unternehmen bezüglich des Produkt-Pricings und der Produktdifferenzierung“, äußert sich Professor Hubert Wandjo, Business Direktor und Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg sowie Leiter des Fachbereichs Musikbusiness. „Ein Ergebnis der Studie ist, dass die Unternehmen mit dem digitalen Produkt zwar in eine ungefähre, gemeinsame Richtung in der Produktentwicklung gehen, jedoch von kaum einem Unternehmen eine klare Strategie verfolgt wird“, so Professor Wandjo weiter.

Die Unternehmen im Musikbusiness könnten demnach durch eine Entwicklung einer klaren Produkt- und Preisstrategie das Wachstum des Unternehmens und die Erholung der Industrie beschleunigen. Professor Wandjo erläutert weitere Ergebnisse der Studie: „Aus unserer Erfahrung sind Methoden wie u.a. die Conjoint-Analyse ein guter Weg, die Zahlungsbereitschaft des Kunden nicht nur für das Produkt, sondern auch die einzelnen Produkteigenschaften zu erfahren. In anderen Branchen werden hier sehr gute Ergebnisse erzielt, welche helfen Produkte für spezielle Zielgruppen zu differenzieren und die maximale Zahlungsbereitschaft abzuschöpfen.“ Patrick Weese, Consultant bei Homburg & Partner, fügt hinzu: „Wichtig ist es, sich im Produkt- und Leistungsportfolio tatsächlich zu differenzieren und auch über höherpreisige Premiumangebote die diversen Kundenschichten zu bedienen. Digital ist es auch denkbar, qualitativ unterschiedliche Downloads in angepassten Preisstaffeln anzubieten.“