Den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2016 erhält Professor Peter Schreier. Der 1935 in Meißen geborene Sänger und Dirigent gehört zu den erfolgreichsten und international bekanntesten Musikern Deutschlands. Auch international wurde er als Tenor bekannt. Sein Erfolg ist eng mit den Werken von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart verbunden.
Seine Karriere begann im Dresdner Kreuzchor. Rudolf Mauersberger erkannte als Kreuzkantor das Talent des jungen Sängers und förderte ihn nach Kräften. Als Erster Gefangener in Beethovens Fidelio 1959 betrat er an der Staatsoper Dresden erstmals die Opernbühne, deren Ensemblemitglied er im Jahr 1961 wurde, bevor er dann 1963 an die Berliner Staatsoper wechselte. Nicht nur in Dresden und Berlin begeisterte er sein Publikum, sondern auch in den internationalen Opern- und Festspielmetropolen Mailand, New York, Buenos Aires und Bayreuth.
Während seines aktiven Wirkens als Sänger galt er als führender Mozart-Tenor. Auch die Gestaltung der Evangelistenpartien in Bachs Oratorien sowie seine Liedinterpretationen machten ihn weltweit bekannt. Als Dirigent stand er vor renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, den Wiener Symphonikern und natürlich den Orchestern in seiner Heimatstadt, der Dresdner Philharmonie und der Staatskapelle Dresden. Mit über 60 Opernpartien und der Aufzeichnung von rund 300 Schallplatten kann Peter Schreier auf ein beeindruckendes Lebenswerk zurückblicken. Mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden würdigt die Jury das Lebenswerk Prof. Peter Schreiers. Sein musikalisches Wirken ist eng mit Dresden verbunden und hat immer wieder auf diese Stadt abgestrahlt.
Der Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2016 wird an das Festival DAVE verliehen. Die Abkürzung steht für Dresden Audio Visual Experience und wird getragen vom Ragin Spirits e. V. unter Conrad Schneider als Vorstandsvorsitzendem. Bei dem Projekt steht elektronische Musik im Vordergrund. Erstmals fand es 2014 statt. DAVE versteht sich zugleich auch als künstlerisches Netzwerk und überwindet dabei bewusst Genregrenzen. Die Vertonung des Stummfilms "Panzerkreuzer Potemkin“ im Militärhistorischen Museum oder ein Auftritt in der Martin-Luther-Kirche sorgten in der Vergangenheit für große Aufmerksamkeit in dieser Stadt.
Mit dem Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden würdigt die Jury ein Festival, das elektronischer Musik in dieser Stadt neue Orte und thematische Zugänge erschließt. DAVE geht damit nicht nur neue Wege in der Stadt, sondern trägt dazu bei, dass auch jungen Künstlern ein Podium geboten wird.
Die vom Oberbürgermeister berufene Jury zur Wahl der Preisträger des Kunst- und des Förderpreises der Landeshauptstadt Dresden wählte 2016 aus insgesamt 21 Vorschlägen aus. Vorschlagsberechtigt waren alle Dresdner Verbände, Vereine und Kultureinrichtungen sowie der Kulturausschuss des Dresdner Stadtrates.
Die Auszeichnungen sind mit jeweils 5 000 Euro Preisgeld dotiert und werden jährlich verliehen. Der Preis selbst besteht aus einer Bronzeplastik in Form eines geteilten Apfels, die Peter Götz Güttler gestaltet hat.
Die Verleihung der Preise findet am Sonnabend, 19. März 2016, statt.
Die Jury-Mitglieder sind:
Beigeordnete für Kultur und Tourismus Annekatrin Klepsch und Amtsleiter für Kultur und Denkmalschutz Manfred Wiemer, Stadträte: Wilm Heinrich, Gottfried Ecke, Christiane Filius-Jehne, Anja Apel und Fachjuroren: Prof. Ekkehard Klemm, Gabriele Gorgas, Andrea O`Brien, Felicitas Loewe, Heike Schwarzer, Matthias Flügge