In der Kategorie „Würdigung des Lebenswerkes eines Künstlers“ wird Paul Kuhn am Mittwoch, 5. Mai mit einem ECHO Jazz in der Bochumer Jahrhunderthalle ausgezeichnet. Damit ehrt die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, die herausragenden musikalischen Leistungen des international gefeierten Jazz-Pianisten. Der 82-Jährige nimmt die Auszeichnung persönlich entgegen und wird neben den schon bestätigten Künstlern Silje Nergaard, Curtis Stigers und Klaus Doldinger in der Veranstaltung live auftreten. Der Vorverkauf für die Jazz-Gala läuft.

Paul Kuhn ist ein international gefeierter Jazz-Star und seine Kompositionen sind zahlreich ausgezeichnet. Ob solo am Klavier oder als Leiter einer Big Band, die Jazz-Legende schaut auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurück, in der Kuhn die deutsche Musiklandschaft mitprägte. Noch heute tritt er deutschlandweit auf. Das „Paul Kuhn Trio“ heißt sein aktuelles Projekt, womit er auf der Bühne zu sehen ist. Seine außerordentlichen Leistungen als Pianist, Dirigent und Komponist ehrt die Deutsche Phono-Akademie Anfang Mai mit der begehrten ECHO Jazz-Trophäe für das Lebenswerk. Als erster Künstler erhält Kuhn den Preis in dieser Kategorie. „Ich bin sehr stolz über diese Auszeichnung und darüber, dass der ECHO zum ersten Mal eine eigene Plattform für den Jazz bekommt. Auch, wenn ich über die Jahre immer mal wieder in anderen Gefilden gewildert habe, so war und ist der Jazz jederzeit meine größte Leidenschaft geblieben. Selbst bei meinen ‚populären Ausflügen‘ galt für mich immer das Motto: ‚It don’t mean a thing if it ain’t got that swing‘“, so Paul Kuhn.

Jazz hat im Leben des Wiesbadeners immer eine große Rolle gespielt. „Der Mann am Klavier“ erlernte bereits im Kindesalter das Spielen von Akkordeon und Piano, absolvierte anschließend eine Ausbildung am Wiesbadener Konservatorium und avancierte rasch zu einem bekannten Pianisten. Bereits während seines Studiums trat Kuhn live am Flügel auf. Er verfolgte neben Ausflügen in die Unterhaltungsmusik und der Moderation diverser Fernsehsendungen in den 1950er Jahren immer seine Leidenschaft für Jazz-Musik und rief sein erstes Quartett ins Leben. Ab 1968 leitete Kuhn die Big Band des Senders „Freies Berlin“ und führte sie zu internationalem Ruhm. Auch mit seiner eigens gegründeten „Paul Kuhn Big Band“ erlangte der Pianist und Komponist in den 1990er Jahren große Anerkennung. In der Big Band wirkte Kuhns geschätzter und am 27. März 2010 verstorbener Freund Peter Herbolzheimer mit. „In dieser Woche erreichte mich die traurige Nachricht vom Tode meines Freundes und Kollegen Peter Herbolzheimers, der auch in seinen frühen Jahren mal Mitglied in meiner Big Band war und als langjähriger Leiter des Bundesjazzorchesters für die Entwicklung des Jazz in Deutschland Enormes geleistet hat. Auch er hätte diesen Preis verdient“, erklärt Kuhn.

Karten für die ECHO Jazz-Preisverleihung sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Doppel-CD mit allen Preisträgern „ECHO Jazz 2010“ ist ab 30. April im Handel erhältlich. Der Westdeutsche Rundfunk überträgt die Veranstaltung am Samstag, 8. Mai um 22.30 Uhr im WDR Fernsehen und am Dienstag, 11. Mai um 20.05 Uhr im Kulturradio WDR 3 sowie live auf den Onlineseiten des Kulturkanals ARTE.