Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) begrüßt die Forderung des Städtetags Nordrhein-Westfalen, die Aufstellung eines Kulturförderplans im größten Bundesland mit einer Aufstockung der Kulturausgaben zu verknüpfen und dabei besonders Orchester und Theater zu berücksichtigen.

"Das ist realistisch und sinnvoll, denn angesichts ihrer kostenintensiven Personalstruktur können Orchester und Theater inflationsbedingte Steigerungen nicht durch höhere Eigeneinnahmen ausgleichen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. "Öffentliche Zuwendungs- und Finanzierungsverträge müssen daher zumindest eine angemessene Tarifvorsorge umfassen.“

Theater und Orchester gehören zum Kern der kommunalen Infrastruktur und spielen als Standortfaktoren eine immer größere Rolle. "Das haben verschiedene Studien gezeigt. Deshalb muss die strukturelle Kernursache für die Budgetprobleme der Orchester und Theater durch angemessene Zuschüsse beseitigt werden“, sagt Mertens.

Hintergrund

Für 18 Stadttheater trägt das Land Nordrhein-Westfalen momentan fünf Prozent der Betriebskosten. In vergleichbaren Flächenländern liegt der Anteil zwischen 30 bis 50 Prozent. Den verbleibenden Betrag müssen die Kommunen aufbringen. Dieser Nachteil wird auch nicht durch die im Vergleich zu anderen Bundesländern vergleichsweise hohe Gemeindefinanzierung ausgeglichen. Das Land erhöhte seinen Zuschuss zuletzt 2011 um 4,5 Millionen Euro. Inzwischen liegen Preis- und Tarifsteigerungen darüber. Der Städtetag Nordrhein-Westfalen fordert mittelfristig einen Landesanteil von 20 Prozent.

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