Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) ist bestürzt über die aktuell beschlossene Teilabwicklung des Sorbischen Nationalensembles Bautzen. Der Abwicklungsbeschluss vom 25. März 2010 sieht einen Abbau von derzeit 107 auf 64 Stellen vor. Hiervon werden vor allem das Sorbische Kammerorchester und der Chor betroffen sein.

"Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum vernünftige Alternativen zu einer Teilabwicklung nicht einmal ansatzweise diskutiert worden sind", ärgert sich DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Die DOV hatte eine Integration der Musik- und Tanzsparte in das Deutsche-Sorbische Volkstheater angeregt. "Anstatt die professionelle sorbische Musikkultur bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln, hätten wir uns einen konstruktiven Dialog mit Fachleuten gewünscht. Wir haben bundesweit schon viele Strukturveränderungen begleitet; das setzt allerdings eine Dialogbereitschaft auf Rechtsträgerseite voraus, die hier offenbar nicht gegeben war", so Mertens weiter.

"Ich habe volles Verständnis, wenn jetzt die demnächst von Kündigung betroffenen Künstlerinnen und Künstler alle denkbaren Rechtsmittel gegen die Abwicklung ihrer Arbeitsverhältnisse durchfechten. Anstatt für Musik, Chor und Tanz wird jetzt Geld für Abfindungen und einen Sozialplan fällig werden. Das hätte man vermeiden können", meint Mertens abschließend.

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