Die SPD hat sich in ihrem gerade vorgestellten Bundestagswahlprogramm vorgenommen, mehr für freischaffende Künstler zu tun. Wie andere Solo-Selbstständige sollen sie stärker in die gesetzliche Sozialversicherung eingebunden werden. "Davon würden viele freischaffende Musikerinnen und Musiker profitieren“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). "Denn auch für sie wird es trotz exzellenter Ausbildung immer schwerer, einen angemessenen Lebensunterhalt zu verdienen. Flexiblere Beschäftigung und veränderte Erwerbsbiografien führen dazu, dass sie immer größere Probleme haben, die Risiken von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit abzufedern und dann auch noch für das Alter vorzusorgen.“ 

Erfreulich ist ebenfalls, dass die SPD für Mindestvergütungen plädiert. "Hier hat die DOV mit ihrer Kampagne zur Anhebung der Honorarmindeststandards für die Mitwirkung von Musikern bei freien Projekten bereits Fakten geschaffen“, sagt Mertens. Die Honorarmindeststandards gelten seit Februar und orientieren sich an den Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst. "Wenn es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben soll, setzt eine breite Etablierung von Mindestvergütungen eine Aufstockung der Förderbudgets voraus. Dazu sollte sich die SPD bekennen.“ 

Auch die Einkommenssituation für festangestellte Musiker in öffentlich geförderten Orchestern und Theatern wird zunehmend schwierig. "Deshalb muss stärker ins Blickfeld der Politiker rücken, dass Orchester und Theater auskömmlich finanziert werden. Nur so können sie ihre anspruchsvollen Aufgaben auch im Bildungsbereich und bei der gesellschaftlichen Integration erfüllen.“

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