unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung ist sehr besorgt um den planmäßigen Fortgang der Sanierung der Komischen Oper in Berlin. Medieninformationen zufolge gibt es Überlegungen im Berliner Senat, die seit einer Spielzeit laufende Sanierung der maroden Spielstätte in Berlin-Mitte zu stoppen. Hintergrund sei die aktuelle Suche des Senats nach Kürzungspotenzialen im Landeshaushalt.

„Sollten sich die Informationen um einen möglichen Baustopp für die Komische Oper Berlin verdichten, wäre das ein klassischer Schildbürgerstreich“, meint unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Wenn der aktuelle Rückbau und die Schadstoffsanierung bis Ende 2024 abgeschlossen sind, muss es zügig weitergehen. Bei derzeit kalkulierten Baukosten von 478 Mio. Euro führt jede Verzögerung automatisch zu neuen Kostensteigerungen. Wer jetzt die laufende Sanierung stoppt, zahlt hinterher deutlich mehr. Das kann weder dem Steuerzahler noch dem Rechnungshof gefallen.“

Absätze
„Die Investition in eine zentral gelegene und beim Publikum extrem beliebte Kulturimmobilie sollte der Senat auch bei schwieriger Haushaltslage nicht in Frage stellen.“
Autor
Gerald Mertens, Geschäftsführer unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e. V.

Mertens weiter: „Die Investition in eine zentral gelegene und beim Publikum extrem beliebte Kulturimmobilie sollte der Senat auch bei schwieriger Haushaltslage nicht in Frage stellen. Vor der Sanierung hatte die Komische Oper ein Publikumsauslastung von sehr guten 86 Prozent. Das Schillertheater in Berlin-Charlottenburg ist für Ensembles und Orchester der Komischen Oper eine reine Ausweichspielstätte, mit zahlreichen Beschränkungen des Spielbetriebs. Die Zukunft der Komischen Oper als drittes großes Berliner Opernhaus darf nicht ansatzweise in Frage gestellt werden. Wir fordern Senat und Abgeordnetenhaus daher auf, die Sanierung planmäßig fortzusetzen und zu finanzieren.“