Tuba statt Tohuwabohu, Literatur statt Langeweile, Flaubert statt Fernsehen - die PwC-Stiftung fördert auch in diesem Jahr Projekte kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche. Fast 500.000 Euro sind es in der aktuellen, neunten Förderrunde, die Stiftung und Unternehmen an innovative Vorhaben ausschütten, die es mit interessanten Ideen schaffen, ihren Protagonisten neue Welten zu erschließen. Bundesweit 23 Projekte hat die PwC-Stiftung Jugend - Bildung - Kultur in diesem Sommer gefördert.

Erich Kästners unlesbare Manuskripte entziffern - und selbst mit eigener Geheimschrift "zurückbasteln"; als Detektiv Literaturaufgaben lösen - und gemeinsam mit Klassenkameraden ermitteln; Michael Endes Typoskript der "Unendlichen Geschichte" sehen - und selbst eine unendliche Geschichte schreiben. Das gibt es im LiMoLab, mit dem das Literaturarchiv Marbach seine jungen Besucher lockt. Das kommt so gut an, dass das schwäbische Archiv nun mit Unterstützung der PwC-Stiftung eine Literaturschule entwickelt, damit noch mehr Schüler auch über einen längeren Zeitraum Literatur auf diese innovative Art entdecken können.

Beim internationalen Opernprojekt "Üselek in der Stadt" entwickeln Nürnberger Schüler aus dem türkischen Märchen mit professioneller Unterstützung ein deutsches Singspiel - mit dabei ist die Nürnberger Partnerstadt Antalya. International wird das Vorhaben auch durch britischen "Input": Komponist und Dirigent kommen von der Insel. Nicht nur Musik ist im Spiel - über das Märchen wollen die Initiatoren auch die Herausforderungen der gesellschaftlichen Integration thematisieren.

Die Bandbreite der geförderten Vorhaben reicht aber über Literatur und Oper hinaus: Da üben in Bonn Kinder das Komponieren, da bringt die Verbindung aus einer Kulturinitiative und Schulen der Region Leipzig in einer alten Spinnerei Jugendliche und zeitgenössische Künstler zusammen, da lockt ein Puppentheater in Magdeburg mit der Kinderkulturolympiade, da sorgt "ARTuS" dafür, dass viele brandenburgische Schulen gemeinsam ausprobieren und überprüfen, wie kulturelle Prozesse den Schulalltag verbessern können.

Netzwerke dieser Art sind ganz im Sinn der Stiftung. "Uns freut es sehr, dass immer mehr kulturell Engagierte darauf achten, mit möglichst vielen passenden Partnern zusammenzuarbeiten. Sei es, dass sich Schulen zusammenschließen, sei es, dass auf Stadtteilebene ganz unterschiedliche Gruppen an einem Projekt mitarbeiten, sei es, dass professionelle Partner mit im Boot sitzen. Das fördern wir gern, weil wir wissen, wie wichtig diese Vernetzung ist", sagt Dr. Burkhard Hense, einer der drei Vorstände der Stiftung. Sein Vorstandskollege Prof. Windmöller ergänzt: "Unter anderem kommen wir mit dieser Vernetzung auf vielen Ebenen besser an die Kinder und Jugendlichen heran, die wir erreichen wollen. Uns geht es weniger um die bereits Erleuchteten, wir wollen gern Licht ins Dunkel bringen."

Dazu passt, dass immer mehr Projekte sich nicht nur mit inhaltlichen Partnern vernetzen, sondern auch darauf achten, wie sie ihre Ziele erreichen: So manches Vorhaben wird inzwischen wissenschaftlich begleitet. Manches entsteht aber auch aus der Wissenschaft - wie das studentische Literaturprojekt "Lesespaß" in Sachsen, das nach Abschluss ehrenamtlich weitermacht.

Die PwC-Stiftung "Jugend - Bildung - Kultur" gibt es seit Dezember 2002. Sie ist eine Gründung der Führungskräfte der PricewaterhouseCoopers AG WPG. Mit mehr als 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro gehört das Unternehmen zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland.