Wer sind eigentlich die Liebhaber klassischer Musik? Was bewegt Sie, was wünschen Sie, wo wollen Sie hin? Der Lehrstuhl „Organisation und Strategisches Management“ der Universität Trier führt derzeit eine internationale Online-Befragung durch, um genau diesen Fragen nachzugehen. Die Umfrage startete am 01. November 2004 und wird voraussichtlich bis zum 31. Januar 2005 auf ausgewählten Internetseiten in 20 Ländern freigeschaltet sein.

Die Studie schließt an eine Forschungsarbeit an, die in ähnlicher Weise bereits im Juli 2004 im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurde und jetzt auf internationale Ebene ausgedehnt wird. Seit dem ersten Durchlauf wurde der Fragebogen kontinuierlich weiterentwickelt, noch offene Detailfragen geklärt sowie eine größere Stichprobe festgelegt. Die Internationalität der Studie soll dazu beitragen, dass die Liebhaber klassischer Musik auch vor dem Hintergrund kulturspezifischer Unterschiede erforscht werden. Als theoretischer Hintergrund für dieser Untersuchung dient dem Lehrstuhl „Organisation und Strategisches Management“ der Ansatz des Affinity Group Marketing, bei dem soziale Gruppen identifiziert werden, die ähnliche Verhaltensmuster und Charakteristika hinsichtlich eines gemeinsamen Affinitätsobjekts aufweisen und sich daher auf analoge Weise ansprechen lassen.

Die interpersonelle Kommunikation bei Liebhabern klassischer Musik steht im Vordergrund

Schwerpunkt der Umfrage ist neben der Erhebung psychografischer Merkmale auch die Identifizierung der interpersonellen Kommunikation innerhalb der Gruppe klassischer Musikliebhaber, d.h. es werden die Netzwerke dieser Gruppe in den Vordergrund gestellt. In diesem Zusammenhang sollen die Werte und Interessen, das Konsum- und Reiseverhalten sowie der Organisationsgrad der Gruppe und die Art und Weise, wie sich die Gruppe nach außen bekennt, untersucht werden. Ziel der Studie ist es, mit dem genauen Wissen über die Gruppe der Liebhaber klassischer Musik Rückschlüsse auf deren persönliche Bedürfnisse zu ziehen, um mit diesen Erkenntnissen spezielle Produkte und Dienstleistung in der entsprechenden Gruppe anbieten zu können.

Interessante Ergebnisse konnten bereits aus der ersten Studie vom Juli 2004 gewonnen werden

Bereits im Juli hat sich für den deutschsprachigen Raum gezeigt, dass sich die Gruppe klassischer Musikliebhaber in weitere Untergruppen unterteilen lässt und die verschiedenen Facetten der Gruppe sowie die Altersstufen bei der Ansprache der Gruppenmitglieder mit berücksichtigt werden müssen. Bei der Auswertung der ersten Ergebnisse wurden 635 Fragebögen berücksichtigt. Das Durchschnittseinkommen der Befragten lag bei knapp über 2.000 Euro netto, 91% hatten Abitur oder einen höheren Abschluss und 69,1% der Befragten musizierten aktiv (Instrumental und Gesang). Insbesondere vor dem Hintergrund des Ziels der Identifizierung interpersoneller Kommunikationsstrukturen ergaben sich interessante Ergebnisse. So gaben 38,6% der klassischen Musikliebhaber an, sich mindestens einmal die Woche über klassische Musik auszutauschen. 20% tauschen sich mindestens zweimal die Woche aus und 7,4% täglich. Als ebenfalls aufschlussreich zu bezeichnen ist die Tatsache, dass sich die Liebhaber klassischer Musik als konservativer relativ zur deutschen Gesamtbevölkerung einschätzten und gleichzeitig eine überdurchschnittlich hohe Ausprägung in Bezug auf die Lebensfreude aufwiesen, was auf eine hedonistische Lebensweise schließen lässt.

Diese vorläufigen Ergebnisse vom Sommer 2004 lassen noch interessantere und detaillierte Auswertungen Anfang 2005 erwarten. Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann dies direkt unter www.classicalmusicstudy.com tun. Unterstützung bei der weiteren Verbreitung des Links zur Studie (durch Platzierung auf Websites, Integration in Newslettern bzw. Foren) wird vom Lehrstuhl der Universität Trier gerne entgegengenommen!
Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Samadi (samadi@strama.info).