Ein wesentliches Merkmal Nordrhein-Westfalens ist seine gesellschaftliche Vielfalt. Trotzdem wird diese Diversität noch nicht in allen Bereichen aktiv gelebt, auch nicht im Kunst- und Kulturbetrieb. Um dies zu ändern und in der Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens eine stärkere Repräsentation der vielfältigen gesellschaftlichen Realität zu erreichen, hat die Landesregierung insgesamt mehr als drei Millionen Euro für das Gesamtkonzept „Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur“ bereitgestellt. Ein Teil des Gesamtkonzepts ist das nun erstmals ausgeschriebene Förderprogramm „Neue Normalität“. Das Land stellt mit dem Programm 500.000 Euro jährlich bereit, um Kultureinrichtungen bei der Entwicklung und Erprobung neuer Konzepte bzw. die Weiterentwicklung bestehender Ansätze zu fördern, die für mehr Vielfalt in den unterschiedlichen Bereichen des Kulturbetriebs sorgen. Die Mittel stehen im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur zur Verfügung.

„Unser Ziel ist es, Chancengleichheit nicht nur beim Zugang zu Kunst und Kultur, sondern auch bei deren Gestaltung herzustellen. Wir wollen erreichen, dass auch im Kulturbetrieb die für unsere Gesellschaft längst prägende Vielfalt besser repräsentiert wird. Deshalb unterstützen wir die Kultureirichtungen mit konkreten Maßnahmen zu einer strukturellen Öffnung in den unterschiedlichen Bereichen wie Publikum und Programm, aber auch Personal und Kooperationspartner“, sagt Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Mit dem Programm „Neue Normalität“ sollen Barrieren und Benachteiligungen auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter oder sexueller Identität im Kulturbetrieb abgebaut und neue Zugänge für bisher unterrepräsentierte Gruppen geschafft werden. Einrichtungen können eine zweijährige Förderung von bis zu 50.000 Euro pro Haushaltsjahr für nachhaltige Veränderungsprozesse erhalten, die gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe ermöglichen. Bei der Konzeptentwicklung müssen die geförderten Einrichtungen konkrete Ziele für Personal, Publikum, Programm, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Partner definieren. Dabei sollen gute Beispiele entstehen und multipliziert werden, wie diversitätssensible Öffnung und Teilhabe in Kultureinrichtungen unterschiedlicher Sparten – von Theatern, über Museen hin zu Musikschulen, Bibliotheken oder soziokulturellen Zentren – gelingen kann. Gefördert werden u.a. Prozessbegleitung und Beratung etwa zur Erweiterung und Entwicklung von Leitbildern, aber auch Netzwerkveranstaltungen, Fortbildungen und Workshops für diversitätssensible Öffnungsprozesse.

„Neue Normalität“ ist nach dem „Diversitätsfonds“ und den Ergänzungsmitteln Barrierefreiheit das dritte neue Förderprogramm, das im Rahmen des Gesamtkonzeptes Diversität und Teilhabe von der Landesregierung ausgeschrieben wird und mit dem kulturelle Teilhabe im Kulturbetrieb strukturell verbessert werden soll. Die Antragsstellung ist ab sofort möglich.

Antragsunterlagen und weitere Informationen finden Sie hier.

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