Ein in seiner Konzeption einzigartiges Ereignis steht vor der nächsten Auflage: die jazzahead! in Bremen mit ihrem Musikfestival, der Fachmesse und einer Kulturreihe zum jeweiligen Partnerland. Für 2019 fiel die Wahl auf Norwegen, das als eine der interessantesten Jazznationen der Welt gilt. Besucher erwartet von Samstag, 13. April, bis Sonntag, 28. April, ein großes Programm mit mehr als 100 Konzerten, Filmen, Lesungen, Tanz- und Theateraufführungen, Vorträgen und vielem mehr. Überblick verschaffen die Website www.jazzahead.de und das Programmheft, das ab sofort verfügbar ist und online eingesehen werden kann.
Bremen und Norwegen verbinde über die Hanse eine lange gemeinsame Geschichte, sagte Aslaug Nygård bei Vorstellung des Publikumsprogramms. Deshalb freue man sich, nun "ein norwegisch-hanseatisches Kulturfestival“ ausrichten zu können, so die Botschaftsrätin für Kultur der Norwegischen Botschaft in Berlin. Zu den Höhepunkten zählt sie einen sechsstündigen Theatermarathon zu Werken Karl Ove Knausgårds. "Er erhielt soeben den Nordischen Preis der Schwedischen Akademie, die auch die Literaturnobelpreise vergibt.“ Die Botschaftsrätin hob zudem Lesungen von renommierten Literaten und Lyrikern wie Lars Saabye Christensen und Jan Erik Vold hervor oder den Vortrag der international tätigen Architekten vom Büro Manthey Kula Arkitekter, die derzeit den norwegischen Pavillon für die Frankfurter Buchmesse konzipieren.
Die vielen Facetten der Jazzszene Norwegens sind bei diversen Festivalterminen zu erleben, darunter die Eröffnung im großen Haus des Theaters am Goetheplatz und das Galakonzert im Konzerthaus Die Glocke. Hinzu kommen acht Showcase-Konzerte am Donnerstag, 25. April, und Auftritte während der "jazzahead CLUBNIGHT“ am Samstag, 27. April. "Ich glaube, das höhere Ideal unserer Jazzszene ist es, vor allem die eigene, unverwechselbare Stimme zu finden“, sagt Øyvind Larsen, Projektleiter beim norsk jazzforum in Oslo und erklärt damit, was norwegischen Jazz vielleicht generell ausmacht. "Wir sagen, Jazz ist nicht unbedingt eine stilistische Ausrichtung, sondern eine Art, Musik zu machen.“ Neben dem Blick auf die Szene eines Landes holt die jazzahead! Musiker aus Deutschland und aller Welt in die Messe Bremen und in weitere Spielstätten. Dabei ist das Showcase-Festival Herzstück der Fachmesse jazzahead! von Donnerstag bis Sonntag, 25. bis 28. April. "Vier Jurys haben aus 764 Bewerbungen 40 herausgefiltert“, erklärte der künstlerische Leiter der jazzahead!, der Trompeter Ulrich Beckerhoff. "Erstes Kriterium ist die Qualität, dann kommen weitere Aspekte ins Spiel – wie Instrumentierung, Herkunft oder auch die Genderfrage.“ Alle ausgewählten Bands müssten international tourfähig sein, was hohe musikalische Ausdrucksmöglichkeiten voraussetze. Wie stets werde die Auswahl Fachleute, aber auch ein breites Publikum begeistern. Beckerhoff: "Die norwegische Band Frode Haltli Avant Folk etwa verbindet Jazz und Folklore auf hochinteressante Weise.“
"Gerade auch in der jazzahead! CLUBNIGHT können Liebhaber guter Musik viele Entdeckungen machen“, berichtete die Projektleiterin von der Messe Bremen, Sybille Kornitschky. Mit einem Ticket können Besucher auswählen aus Konzerten in 34 Spielstätten. Die Bandbreite reicht von afrikanisch-karibischen Sounds über Soul, Funk und Swing zu Jazzstandards und Avantgarde-Jazz. Genießer können bei diversen Gastgebern vor dem Konzert auch gut speisen. Viele Acts für junge Leute stehen ebenfalls auf dem Programm, verteilt aufs Stadtgebiet. Kein Problem, denn das Ticket für die Clubnight gilt zugleich für Busse und Bahnen. Für Aktive stehen Leihfahrräder bereit, zudem gibt es geführte Radtouren. Ein Startpunkt könnte das große Open Air der norwegischen Neo-Soul-Formation Beady Belle auf dem Domshof sein.
Nähere Informationen zu allen Details sind der Programmbroschüre zu entnehmen. Zudem sind sie im Internet unter www.jazzahead.de zu finden. Hier gibt es auch Tickets.