Gesellschaftliche Vielfalt ist in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens gelebte Normalität. Ein attraktives Kulturangebot soll diese Vielfalt im Publikum, im Personal und im Programm widerspiegeln. Mit dem Förderprogramm „Publikum.Personal.Programm – Kultur divers und inklusiv“ unterstützt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zehn Kulturorte dabei, ein ansprechendes Programm für ein möglichst breites Publikum anzubieten – unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und sexueller Identität oder Orientierung, Alter und körperlicher Einschränkung. Dafür erhalten die Kulturorte bis zu 100.000 Euro für einen Projektzeitraum von zwei Jahren (2024-2026), insgesamt also eine knappe Million Euro. Kulturministerin Ina Brandes hat jetzt der Internationalen Photoszene Köln den Förderbescheid über 80.000 Euro überreicht.
Ministerin Ina Brandes: „Kultur ist sowohl eine Grundlage als auch eine Konsequenz zivilisierten Zusammenlebens. Unsere Gesellschaft wandelt sich und ist vielfältiger geworden. Deshalb muss Vielfalt im Programm, beim Personal und beim Publikum der Anspruch unserer Museen, Theater, Ballett-, Konzert- und Opernhäuser sein. So wird das Kultur-Erlebnis zum Lagerfeuer, das alle anspricht: Alte und Junge sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe. Eine starke, vielfältige Kulturlandschaft bringt die Menschen zusammen und leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Demokratie.“
Die Internationale Photoszene Köln organisiert seit 1984 ein städteübergreifendes Fotografiefestival. Neben dem Kernprogramm gibt es einen offenen Parcours, zu dem sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die fotokünstlerisch arbeiten, mit einem Ausstellungsprojekt anmelden können. Mit der Landesförderung sollen Diversität und Inklusion in beiden Veranstaltungselementen gestärkt werden. Konkret geplant ist die Beteiligung von Personen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft sowie sexueller Orientierung und Identität: Diese werden etwa als Expertinnen und Experten einbezogen oder tragen als Botschafterinnen und Botschafter die Programminhalte in verschiedene Gruppen. Neue Führungsformate und Workshops werden entwickelt, die zum Beispiel Fotografie für Menschen mit Sehbehinderung erfahrbar machen.
Das Förderprogramm „Publikum.Personal.Programm“ startet ab sofort in seine zweite Runde. Voraussetzung für die Förderung ist die Einrichtung einer Stelle für Diversitätsmanagement. Diese leitet den Prozess federführend. Zudem begleitet ein Programmbüro die geförderten Einrichtungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen zum Beispiel den Austausch der Kulturorte untereinander und bieten Fortbildungen an.
Von den 72 Kulturorten, die sich beworben hatten, wurden folgende zehn Einrichtungen für eine Förderung ausgewählt:
COMEDIA Köln
Düsseldorfer Schauspielhaus
Kulturforum Witten
tanzhaus nrw
Kulturbüro der Stadt Hamm
Kulturrampe Krefeld
LWL-Museum für Naturkunde Münster
Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld
Schloss Senden
Internationale Photoszene Köln
Die konkreten Projekte in den einzelnen Kulturorten sind vielfältig und reichen etwa von der barrierearmen Gestaltung von Webseiten über neue Schwerpunkte in der Programmgestaltung bis hin zur Nachwuchsgewinnung eines diversen Personals. Ein städtisches Museum bildet Menschen mit Migrationshintergrund zu Museumsführern aus, ein Theater entwickelt Audiodeskriptionen zu Theaterstücken für Sehbeeinträchtigte und ein Kulturort lobt einen Preis für Schultheatergruppen aus, die sich mit dem Thema Vielfalt beschäftigen.
Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.