Am 3. Juli 2014, wurden im hannoverschen Kulturzentrum Pavillon im Rahmen der Jahreskonferenz der Musikland Niedersachsen gGmbH die Preisträger des ersten Schülerwettbewerbs Musikmöbel gekürt. Der seit Februar niedersachsenweit ausgeschriebene interdisziplinäre Kreativwettbewerb war mit insgesamt 1.200 Euro Preisgeld dotiert. Der erste, mit 500 Euro dotierte Preis ging an eine Schülergruppe der Schule Wybelsum in Emden, die mit ihrem aus Sperrholz gebauten musikalischen Schaukelstuhl „Teebass von selbst“ die Jury überzeugen konnte. Den zweiten Preis (300 Euro) konnten Schülerinnen und Schüler des CJD Braunschweig für ihre klingenden Hängematten mit nach Hause nehmen. Die Jury entschied sich aufgrund der Vielzahl kreativer Einsendungen dazu, drei dritte Preise zu je 100 Euro zu vergeben. Diese gingen an Schülergruppen des Gymnasiums Himmelsthür Hildesheim für den „Dudelstuhl“, des Matthias-Claudius-Gymnasiums Gehrden für den „Musiksessel“ und der Heinrich-Roth-Gesamtschule Bodenfelde für den „Flaschenstuhl“. Ein mit 100 Euro dotierter Sonderpreis für das beste Kooperationsprojekt unterschiedlicher Partner wurde für den „Musikbotschafter“ vergeben.

Die Jury bestehend aus Mitarbeitern der Musikland Niedersachsen gGmbH und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung sowie dem Klangkünstler Georg Werner war begeistert von der Kreativität und Umsetzung der eingereichten Musikmöbel. Markus Lüdke, Geschäftsführer der Musikland Niedersachsen gGmbH und Dr. Sabine Schormann, Direktorin der Niedersächsischen Sparkassenstiftung betonten die großartige interdisziplinäre Herangehensweise und die vielseitigen Ideen der Teams. In Kürze sollen die eingereichten Musikmöbel als Botschafter für die Kampagne „Heimvorteil“ zum Tag der niedersächsischen Hausmusik am 22. November in ganz Niedersachsen unterwegs sein.

Für die Teilnehmer des Schülerwettbewerbs Musikmöbel wurde vor der Preisverleihung ein ganztägiger Workshop zur Klangkunst angeboten, der durch das Aktionsprogramm HAUPTSACHE:MUSIK des niedersächsischen Kultusministeriums ermöglicht wurde. Die Klangkünstler Heiko Wommelsdorf und Georg Werner leiteten den Workshop, bei dem die Schülerinnen und Schüler ungewohnte Klänge erkundeten und diese in neue Kontexte stellten. Des Weiteren nahmen sie Klänge für den Musikgully vor dem hannoverschen Hauptbahnhof auf, die dort ab Herbst 2014 erklingen werden.

Die Preisträgermöbel im Einzelnen:

Das Gewinnermöbelstück „Teebass von selbst“ vereint drei Instrumente in sich: Unter der Sitzfläche des aus Sperrholz selbst gebauten Schaukelstuhls befindet sich eine Cajón, mit den Füßen können zwei Blasebälge bedient werden, die eine Melodica zum Klingen bringen und an der Lehne ist eine Bass-Saite angebracht. So können drei Personen gleichzeitig auf dem „Teebass“ spielen. Zwei Technikkurse aus Acht- und Neuntklässlern der Schule Wybelsum wirkten unter Anleitung ihres Lehrers Johannes Eggerking am Bau mit.
Die klingenden Hängematten dreier fünfter Klassen des CJD Braunschweigs entstanden im Rahmen des Projekts „Künstler in der Schule“. In der Auseinandersetzung mit dem Amazonasgebiet wurden an die Hängematten ausschließlich Naturmaterialien wie Schalen, Kokosnüsse und Gräser angebracht.
Auf den „Dudelstuhl“ zweier Schüler des Gymnasiums Himmelsthür ist ein Wasserball montiert, der durch Strohhalme mit einer an der Lehne befestigten Blockflöte verbunden ist. Setzt man sich auf den aufgeblasenen Wasserball erklingt die Blockflöte.
Der „Musiksessel“, der von sechs Fünftklässlern des Matthias-Claudius-Gymnasiums Gehrden erbaut wurde, besteht aus zwei an den Sessel montierten Kartons, in denen sich klingende Glückwunschkarten befinden. Mit einem Faden sind sie an je ein Holzstöckchen montiert, die als Schalter fungieren.
Gestimmte und kunstvoll bemalte Weinflaschen, die an einen Holzstuhl gebaut wurden, dienen beim „Flaschenstuhl“ eines Musikkurses der Heinrich-Roth-Gesamtschule Bodenfelde als Glockenspiel. Mit einem zusätzlich befestigten Holzklotz kann außerdem am Stuhlbein der Beat geklopft werden.
Am Bau des „Musikbotschafters“ waren der Verein Wandelwerte, das Annastift Leben und Lernen gGmbH, das Stephansstift, der Werkstatt-Treff Mecklenheide e. V. und die Big Band der Helene-Lange-Schule – alle aus Hannover – beteiligt. Er besteht aus einer upgecycelten Restmülltonne, die bei der Öffnung eigens eingespielte Lieder und Klänge auf mp3 abspielt. Diese werden per Zufallsgenerator ausgewählt.