Mit ihren Aufführungskonzepten „Wesendonck-Lieder heute“ und „Post Nuclear#Love“ überzeugten das niederländische Künstlerkollektiv Het Geluid und der israelische Komponist Yuval Halpern die Jury des Berliner Opernpreises 2016. Der von der Gasag geförderte Opernpreis stand dieses Mal unter dem Motto „Game over# Go on“ und stellte das Thema ‚Ende und Fortführung in den inhaltlichen Fokus der Ausschreibung. Eine Herausforderung an die Bewerber, die das Motto ganz unterschiedlich interpretierten.
Het Geluid aus Maastricht beschäftigen sich in ihrem Gewinner-Beitrag mit den Wagnerschen Wesendonck-Liedern und der Beziehung des Dichters mit Mathilde Wesendonck, die Wagner mit ihren Gedichten zu dem Liederzyklus inspirierte. Das niederländische Musiktheaterkollektiv fragt sich in „Wesendonck-Lieder heute“, ob es im Zeitalter sozialer Netzwerke noch so etwas wie Romantik gibt, wie die Kommunikation zwischen Wagner und seiner Muse in der digitalen Welt aussähe und wie die Lieder heute klingen würden.
Der zweite Gewinner, der in Berlin lebende israelische Komponist Yuval Halpern, interpretiert das Motto aus einem völlig anderen Blickwinkel. In seiner absurden apokalyptischen Musikkomödie „Post Nuclear#Love“ erzählt er die Schöpfungsgeschichte neu - in einer Welt nach einem Atomkrieg, in der Kontakt nur noch virtuell möglich ist.
Beide Preisträger erhalten ein Produktionsstipendium, mit dessen Hilfe sie ihre Konzepte weiterentwickeln und mit Unterstützung der Neuköllner Oper szenisch umsetzen können.
Die Uraufführung der Werke findet am 25. Mai 2016 im Rahmen einer Gala im Jüdischen Museum statt. Anschließend sind die Stücke an der Neuköllner Oper zu sehen.
Der Berliner Opernpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt der Neuköllner Oper und der Gasag, die den Wettbewerb seit 1997 im Rahmen ihres Kultursponsorings nicht nur finanziert, sondern auch inhaltlich mit weiterentwickelt. „Mit der Auszeichnung des Berliner Opernpreises können wir jungen Künstlern aus Musik und Theater den schwierigen Weg von der Ausbildung in die Öffentlichkeit erleichtern. Ohne die Unterstützung der Gasag wäre uns das nicht möglich,“ sagt Andreas Altenhof, Direktoriumsmitglied der Neuköllner Oper. In insgesamt 10 Wettbewerben konnten so bisher 32 Preisträger ausgezeichnet und 111 Aufführungen vor über 13.500 Zuschauern realisiert werden.
Der Jury gehörten an:
Thomas Desi – Festivalleiter „Musiktheatertage Wien“
Arash Safaian – Komponist, München
Mária Szilágy – Festivalleiterin, Budapest
Wiebke Roloff – Opernwelt
Andreas Altenhof – Direktorium Neuköllner Oper, Berlin
Bernhard Glocksin – Künstlerischer Leiter Neuköllner Oper, Berlin
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