Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft und der Rektor der Hochschule für Musik Detmold, Professor Martin Christian Vogel, unterzeichneten heute gemeinsam eine Zielvereinbarung für die Hochschule, mit der die Ergebnisse des Berichts der Musikkommission des Landes und die Novelle des Hochschulgesetzes umgesetzt werden.
"Mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarungen wird nun auch bei den Musikhochschulen der Erneuerungs- und Profilierungsprozess der Wissenschaftslandschaft Nordrhein-Westfalen fortgesetzt," sagte Ministerin Kraft bei der Unterzeichnung.
Die Musikhochschulen werden auf der Basis der Zielvereinbarungen ein individuelles Profil entwickeln, das sich am neuen Hochschulgesetz orientiert. Die inhaltlich konkreten Ziele sind mit der Landesregierung abgestimmt, um jeder Musikhochschule ein spezielles, zukunftsweisendes Profil zu geben.
Die grundsätzlichen Ziele der Zielvereinbarungen sind:
- Sicherung der nationalen und internationalen Konkurrenzfähigkeit und künstlerischen Exzellenz durch Profilbildung
- Studienreform unter besserer Berücksichtigung von Berufsorientierung; Einführung von Bachelor-/Master-Studiengängen einschließlich der damit verbundenen inhaltlichen Erneuerung
- Verbesserung der Qualitätssicherung; mehr Transparenz
- Ausreichende Deckung der landesweiten Nachfrage im Bereich Musikpädagogik und Schulmusik bei Sicherung der Ausbildungsqualität
- Ausbau von Kooperationen zur Verbesserung der künstlerischen Exzellenz der Musikausbildung
- Regionale Musiknetzwerke auch in Verbindung mit der Laienmusik stärken die musikalische Kompetenz im Land.
Für die Hochschule für Musik Detmold bedeutet das:
- Schwerpunktbildung in der künstlerischen Musikerausbildung durch Auf- und Ausbau eines herausragenden Kammermusikprofils
- Profilsetzung in der Gesangsausbildung in Hinblick auf Musiktheater und Oper. Dem dient insbesondere die Kooperation mit dem Landestheater Detmold.
- Durch Einführung doppelqualifizierender Studiengänge in Richtung "Allgemeine Musikerziehung" und "Musikvermittlung" soll die Musikalische Früherziehung gestärkt und insgesamt eine breitere Qualifikation erzielt werden.
- Aufbau des Zentrums für Kirchenmusik in der Region Westfalen-Lippe über die künstlerische Qualität im Bereich Orgel hinaus durch neue Schwerpunktsetzungen etwa bei der Kinderchorleitung.
- Die Ausbildung von Musiklehrern und -lehrerinnen an Gymnasien und Gesamtschulen soll durch Reformierung der Inhalte, Vermittlungsformen und engere Vernetzung mit den Schulen verbessert und damit die Zahl der Absolventen erhöht werden.
- Der Stellenwert der Musikhochschule Detmold als Leithochschule für Musik im westfälisch-lippischen Raum wird durch weitere Kooperationen und Vernetzungen mit entsprechenden Kultur- und Bildungsträgern verstärkt.
Die Hochschule für Musik Detmold nimmt schon jetzt im kulturellen Leben des lippischen und ostwestfälischen Raums eine Schlüsselstellung ein, die sie z.B. auch durch das Sommertheater und die Sommerakademie zunehmend ausfüllt.
Die Hochschule für Musik Detmold wird ihre Studienstruktur auf Bachelor-/ Masterabschlüsse bis Ende 2006 umgestellt haben.
Die Verantwortung für die Umsetzung des umfassenden Leistungskatalogs liegt vereinbarungsgemäß bei der Hochschule für Musik Detmold. Die Hochschule erhält künftig mehr Kompetenzen, die ihr ein selbstständigeres Handeln ermöglichen. Ministerin Kraft: "Die Hochschule ist dabei aber nicht sich selbst überlassen. Die durch die Umstrukturierung erwirtschafteten Ressourcen verbleiben der jeweiligen Hochschule, die sie zur Stärkung ihrer jeweiligen Profilbereiche investieren wird. Hochschule und Ministerium haben die Zielvereinbarung bis zum 31.12.2006 abgeschlossen, für Juni 2005 ist ein Zwischenbericht vereinbart."
Elektronische Bilder von der Unterzeichnung können per E-Mail unter presse@mwf.nrw.de angefordert werden.