An der Hochschule für Künste Bremen ist jetzt das „Institut für musikalische Bildung in der Kindheit“ gegründet worden. Das neue Institut des Fachbereichs Musik der HfK will sich intensiv der Erforschung und Förderung musikalischer Bildungsprozesse junger Kinder widmen. Hauptziel des Instituts ist die Erforschung von Rahmenbedingungen, in denen sich Musikalität normal begabter Kinder in ihrem alltäglichen Lebensumfeld bestmöglich entwickeln kann.

Zu den Initiatoren und Gründungsmitgliedern des neuen Instituts zählen Professorin Dr. Barbara Stiller, Professorin Dr. Andrea Welte und Professor Dr. Gerd Schäfer. Alle drei lehren im Studiengang Künstlerisch-Pädagogische Ausbildung an der HfK Bremen. Mitglieder des Instituts sind außerdem alle an der HfK tätigen hauptamtlich Beschäftigten mit dem Lehrgebiet Musikpädagogik. Es ist offen für weitere Mitglieder, insbesondere Professoren und Doktoranden, wissenschaftliche, künstlerische und sonstige Mitarbeiter sowie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte.

Für das Gelingen einer individuellen, musikalischen Förderung von Kindern ist nach Überzeugung der Gründer ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis von Wechselwirkungsprozessen zwischen dem einzelnen Kind und seinem kulturellen Umfeld unabdingbar. Vor diesem Hintergrund will das neue Institut an der HfK musikalische, frühpädagogische und forschungsmethodische Kompetenzen anhand von vielfältigen musikalischen Bildungskonzepten zusammenführen und ein Netzwerk vergleichbarerer Forschungsanstrengungen an anderen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in der Bundesrepublik fördern.

Ziele des Instituts sind insbesondere:

  • die Weiterentwicklung und Profilierung der künstlerisch-wissenschaftlichen Lehre in unmittelbarem Bezug zur künstlerisch-pädagogischen Praxis

  • eine Vernetzung und Förderung der künstlerisch-wissenschaftlichen und speziell elementarpädagogisch-musikalischen Forschung und Entwicklung im interdisziplinären Kontext

  • die Anbindung der musik- und instrumentalpädagogischen Forschung und künstlerisch-pädagogischen Entwicklung an wissenschaftliche Diskurse der allgemeinen Erziehungswissenschaft und speziell der Früh- und Elementarpädagogik

  • die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Bremen um anwendungsbezogene Forschungsprojekte aus Bereichen der frühen Bildungsforschung, in denen Kunst, Kultur und deren wissenschaftliche Reflexion als Einheit gedacht und mit entsprechenden Methoden dokumentiert und evaluiert werden.

Die Gründung des Instituts für musikalische Bildung in der Kindheit ist ein weiterer Meilenstein in der Profilbildung der Hochschule für Künste Bremen als Forschungszentrum im Bereich der Elementaren Musikpädagogik. Schon in der Vergangenheit hat die HfK wissenschaftliche und praxisorientierte Initiativen zur musikalischen Frühförderung von Kindern ergriffen: So wurde im Sommer des letzten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Gemeindeverband in Bremen und der Kindertagesstätte St.-Johann der Musikprofilkindergarten „Amadeo“ begründet. Seit diesem Jahr bietet die HfK darüber hinaus ein qualifiziertes Weiterbildungsprogramm „Elementare musikalische Bildung in der Kita“ für Erzieherinnen und Mitarbeiter von Kindertagesstätten an.
Absätze