Insgesamt 1.318 Nachwuchstalente haben sich für den 16. Internationalen Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN der Bertelsmann Stiftung beworben. Die weltweiten Vorauswahlen beginnen am 7. Mai in Yokosuka, Japan, gefolgt von Terminen in Peking, Cluj-Napoca und Melbourne. An insgesamt 26 Orten finden Vorsingen statt, in Deutschland in München (13.-14. Juni) und in Berlin (20.-21. Juni). Für die Teilnahme am Wettbewerb 2015 wurde das Höchstalter bei Sängerinnen auf 28 Jahre und bei Sängern auf 30 Jahre herabgesetzt. Mit einer klaren Fokussierung auf junge Sängerinnen und Sänger bietet der Wettbewerb Nachwuchskünstlern aus aller Welt die Chance, ihr Talent zu zeigen und weiter zu entwickeln.

In Berlin hatten sich 171 Sängerinnen und Sänger für die Vorauswahl angemeldet, in Peking 162, in Wien 112 und in Shanghai 55. Vor allem das große Interesse in China zeigt, wie dort die Affinität junger Menschen zur westlichen Opern- und Kulturtradition weiter wächst. Erfreulich hoch sind auch die Teilnehmerzahlen in der Ukraine. Trotz schwieriger politischer und wirtschaftlicher Umstände, wird die Bertelsmann Stiftung ein Vorsingen in Kiew organisieren und 56 jungen Talenten die Gelegenheit geben, am Wettbewerb teilzunehmen.

Dazu Liz Mohn, Präsidentin der NEUEN STIMMEN und stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung: „Ich freue mich über die Operntalente aus vielen Ländern, die sich in diesem Jahr beworben haben. Es erfüllt mich ein wenig mit Stolz zu sehen, wie der Internationale Gesangswettbewerb seit über 25 Jahren kontinuierlich hohe Anerkennung findet und eine wichtige Brücke zwischen Völkern, Religionen und Kulturen schlägt.“

Jurymitglied Brian Dickie, Generaldirektor des Chicago Opera Theater a.D. und Evamaria Wieser, Leiterin des Young Singers Project der Salzburger Festspiele und Casting Consultant der Lyric Opera Chicago, sichten die jungen Talente vor Ort, um bei der Beurteilung ein gleichbleibendes Niveau sicher zu stellen. Dickie wird jeweils aktuell in seinem Internet-Blog über Erlebnisse vor Ort berichten. In Kapstadt endet am 12. August die weltweit 26 Städte umfassende Vorrunde.

Bewertet werden – gleichwertig – das technische Können, die musikalische Gestaltung, die Stimmqualität sowie die künstlerische Persönlichkeit und Präsenz der Bewerber. Die Endrunde der NEUEN STIMMEN findet unter dem Juryvorsitz von Dominique Meyer, Intendant der Wiener Staatsoper, vom 18. bis 24. Oktober 2015 in Gütersloh statt. Etwa 40-45 Teilnehmer können sich für diese Endrunde qualifizieren. Die jeweils drei erstplatzierten Sängerinnen und Sänger erhalten Preisgelder in Höhe von insgesamt 60.000 Euro, darunter sind zwei 1. Preise in Höhe von 15.000 Euro. Zusätzlich wird ein Publikumspreis ausgelobt. Besonders wertvoll für erfolgreiche Bewerber sind der direkte Austausch mit Intendanten, Festspielleitern und Agenten sowie die individuelle Beratung durch die Jury während der Endrunde.

Neben Dominique Meyer, Brian Dickie und Evamaria Wieser gehören der internationalen Jury auch Gustav Kuhn an, Dirigent und Intendant der Tiroler Festspiele Erl sowie künstlerischer Leiter des Wettbewerbs. Weitere Juroren sind Kammersänger Francisco Araíza, Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart; Bariton Dietrich Henschel; Kammersänger Siegfried Jerusalem, Professor an der Hochschule für Musik Nürnberg; Jürgen Kesting, Musikkritiker und Autor; Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt; Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg; Nicholas Payne, Direktor von Opera Europa, dem Verband für Opernhäuser und Opernfestivals in Europa sowie Kammersängerin Anja Silja.

Die NEUEN STIMMEN haben bereits zahlreichen jungen Künstlern eine Karriere ermöglicht – beispielsweise Vesselina Kasarova, René Pape, Nathalie Stutzmann, Roman Trekel, Hanno Müller-Brachmann, Melanie Diener, Dietrich Henschel, Michael Volle, Angelika Kirchschlager, Anna Samuil, Maxim Mironov, Christiane Karg, Marina Rebeka und Nicole Car. Die Preisträgern 2013 debütiert im Mai diesen Jahres als Tatjana in Tschaikowskis „Eugen Onegin“ an der Deutschen Oper in Berlin.