Der Stiftung Händel-Haus sind zwei weitere Ankäufe seltener Händel-Drucke gelungen. Dabei handelt es sich um die Erstausgabe der Oper „Ottone, Re di Germania“ sowie um eine frühe Ausgabe des Oratoriums „Joseph and his Brethren“. Die beiden Bände wurden in Antiquariaten in England und Kalifornien erworben.

Bereits kurz nach ihrer Uraufführung im Jahre 1723 erschien „Ottone“ unter dem Titel „Otho an opera“. Die Londoner Musikverleger Walsh & Hare, die häufig mit Händel zusammenarbeiteten, brachten die Oper in einer Auflage von etwa 200 Exemplaren heraus und vertrieben sie. Heute sind davon nur noch wenige Exemplare in den Bibliotheken weltweit zu finden. Die Oper „Ottone“ wird übrigens zu den Händel-Festspielen am 06. Juni 2012 in der Oper Halle zu hören sein.

Der Londoner Verleger Wright veröffentlichte „Joseph“ 1785 in seiner Reihe repräsentativer, großformatiger Bände mit Händel-Oratorien. Wie die meisten Bände dieser Reihe enthält auch der neu erworbene Notendruck das bekannte Händel-Porträt des niederländischen Kupferstechers Jacobus Houbraken.

Beide Ankäufe stellen eine hervorragende Ergänzung für die Sammlung früher Händel-Ausgaben der Stiftung Händel-Haus dar. Neben „Ottone“ sind bereits die Erstausgaben von 15 weiteren Opern vorhanden. Das neue Sammlungsstück ist der bisher älteste Band. Zahlreiche Bände sind seit Anfang 2011 vollständig im Internet zugänglich: www.haendelhaus.de/de/bibliothek/Musikalien_Buecher. Auch die beiden Neuerwerbungen sollen demnächst digitalisiert werden.