Wer sich auf einen Blick über die Szene der zeitgenössischen Musik in Thüringen informieren will, kann dies jetzt auf einer neuen Homepage tun: www.neue-musik-thueringen.de. "Ensembles, Vereinigungen und Festivals erhalten damit eine gemeinsame Plattform", freut sich Michael von Hintzenstern (Leiter der Arbeitsgruppe Neue Musik im Landesmusikrat Thüringen). Ergänzt werde dies durch aktuelle Termine und News.
Die Arbeitsgruppe Neue Musik im Landesmusikrat Thüringen e.V. wurde 1995 gegründet, um der zeitgenössischen Musik eine stärkere Stimme im Konzert der zahlreichen musikalischen Aktivitäten im Freistaat zu verleihen. Als offenes Forum dient sie dem Gedankenaustausch ebenso wue der Abstimmung von Projekten. Darüber hinaus versteht sie sich als Medium für gemeinsame Präsentationen, die Einblicke in die vielfältige kompositorische und interpretatorische Arbeit in den einzelnen Regionen Thüringens gewähren. Dies geschah 2002 mit "NEUE MUSIK PLUS ... Malerei, Literatur, Tanz Film" im Umspannwerk Jena (14 Programme) und 2004 mit "NEUE MUSIK IN ALTEN RESIDENZEN" im Schloss Sondershausen (9 Programme). Das 2006 konzipierte Projekt ist Sparzwängen zum Opfer gefallen. Ein besonderes Augenmerk gilt der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei der Vermittlung und Erprobung neuer Musikformen.
Mit dem seit 2001 vom Landesmusikrat herausgegebenen und in den neuen Bundesländern einmaligen Veranstaltungskalender "Neue Musik in Thüringen" (zwei Ausgaben pro Jahr) konnte nicht nur ein gemeinsames Werbemedium gefunden werden, sondern zugleich deutlich gemacht werden, welch reichhaltige Basisarbeit "vor Ort" geschieht.
Die Arbeitsgruppe Neue Musik im Landesmusikrat Thüringen sieht sich seit ihrer Gründung in der Traditionslinie des "Allgemeinen Deutschen Musikvereins" (ADMV), der 1861 unter dem Patronat Franz Liszts in Weimar gegründet wurde und dessen Maximen lauteten: "Pflege der Tonkunst" und "Förderung der Tonkünstler". Er stellt die erste Organisation zur Propagierung zeitgenössischer Musik dar. Bis zur 1937 von den Nazis betriebenen Zerschlagung des Vereins fanden 67 Tonkünstlerfeste in Weimar und zahlreichen anderen Orten Deutschlands statt, welche in exemplarischer Weise die aktuelle Musikentwicklung im In- und Ausland spiegelten. Daran anzuknüpfen, ist Verpflichtung und Herausforderung zugleich.
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