2023 jährt sich das 100. Jubiläum der Bauhaus-Woche 1923, in der Musik von zentraler Bedeutung war – ein idealer Zeitpunkt, um auf die bislang unzureichend erforschte Rolle der Musik am Bauhaus aufmerksam zu machen. Das bauhaus / music weekend vom 22. bis 24. September 2023 im Meistersaal Berlin greift die bisher unbekannten Kontexte und Bezüge zwischen Bauhaus und Musik – darunter eine Premiere – erstmalig auf.
 
Das bauhaus / music weekend präsentiert erste Ergebnisse eines Forschungsvorhabens, das sich seit 2021 am Bauhaus-Archiv Berlin in einem interdisziplinären Team mit dem Musikwissenschaftler und Projektleiter PD Dr. Kai Hinrich Müller mit der systematischen Rekonstruktion des Musiklebens an den historischen Bauhaus-Stationen in Weimar, Dessau und Berlin befasst. Das Musikwochenende bildet den Auftakt einer längeren Beschäftigung des Bauhaus-Archivs mit dem Musikleben am historischen Bauhaus.
 
Dr. Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung: „Unsere aktuelle Forschung zeigt, dass Bauhaus und Musik zusammengehören. Das Musikleben an den historischen Bauhaus-Stätten war vielfältig, aber bisher wenig bekannt. Wir freuen uns, mit unserer Forschungskooperation das Thema grundlegend aufarbeiten und bereits erste Ergebnisse vorstellen zu können. Das bauhaus / music weekend macht die musikalische Welt rund um das Bauhaus für eine breite Öffentlichkeit sicht- und hörbar.“
 
Im Mittelpunkt des bauhaus / music weekend unter der künstlerischen Leitung von Michal Friedländer und Karl-Heinz Steffens stehen Werke, die im Zusammenhang mit dem Bauhaus stehen. So umfasst das Programm Igor Strawinskys Die Geschichte vom Soldaten, Paul Hindemiths Das Marienleben und Klavierwerke von Ferrucio Busoni sowie Musik von Bauhäuslern wie Stefan Wolpe, oder wichtige musikalische Gäste am Bauhaus wie Ruth Crawford Seeger, Kurt Weill und Paul Arma – allesamt äußerst moderne, teils avantgardistische Werke. Auch das Jazz-Repertoire der legendären Bauhaus-Kapelle, die von 1923 bis 1933 existierte, ist zu hören. Beim bauhaus / music weekend werden u. a. Guy Braunstein (Violine), Tehila Nini Goldstein (Sopran) und Matan Porat (Klavier) auftreten. Die Konzerte werden begleitet durch verschiedene Vermittlungsformate zur Musik am Bauhaus und Gespräche mit Expert*innen und Musiker*innen.

PROGRAMM

Freitag, 22.09.2023:
Workshop Pierrot lunaire @ the temporary bauhaus-archiv Berlin
Eintritt frei
 
Arnold Schönberg war eine der zentralen musikalischen Figuren rund um das Bauhaus. Seine Musik wurde in Konzerten und künstlerischen Arbeiten rezipiert, nicht zuletzt durch seine Schüler*innen, die am Bauhaus studierten. Er selbst war vielfach mit der Institution verbunden, u. a. als Mitglied im Freundeskreis, und in engem Kontakt mit Bauhäusler*innen wie Wassily Kandinsky. Im Zuge der Bauhaus-Woche 1923 sollten seine Orchesterlieder op. 8 aufgeführt werden, wozu es am Ende nicht kam – kurz davor, im Oktober 1922, erklang jedoch in einer Ko-Produktion des Bauhauses sein epochemachendes Melodram Pierrot lunaire. In einem Workshop mit Studierenden der Berliner Musikhochschulen wird das Werk im temporary bauhaus-archiv erarbeitet, Publikum ist herzlich willkommen!
 
Samstag, 23.09.2023:
Konzerte und mehr @ Meistersaal am Potsdamer Platz
Tagesticket: 15,00 Euro
 
Stefan Wolpe: Bühnenmusik zu Molière’s »Le malade imaginaire«/ Paul Hindemith: Kammermusik Nr. 1
Intermezzo im Grünen Salon
Igor Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten
 
Sonntag, 24.09.2023:
Konzerte und mehr @ Meistersaal am Potsdamer Platz
Tagesticket: 15,00 Euro
 
Ferrucio Busoni / Stefan Wolpe / Ruth Crawford Seeger / Paul Arma: Klavierwerke
Intermezzo im Grünen Salon
Paul Hindemith: Das Marienleben / Stefan Wolpe: Lieder / Kurt Weill: Lieder
Ausklang mit Jazz der Bauhaus-Kapelle

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