Die Fondation Hindemith hat sämtliche Hindemith-Schriftstücke aus dem Archiv des Schott-Verlags in Mainz erworben. Es handelt sich um etwa 700 Briefe und Herstellungsmaterialien zu Drucken, darunter Erstausgaben der Werke. Die Dokumente werden im Hindemith Institut Frankfurt bibliothekarisch erfasst, archiviert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Somit besitzt die Stiftung über 80% der weltweit vorhandenen handschriftlichen Dokumente des Komponisten. Sie sind für die wissenschaftliche Arbeit am Frankfurter Institut von unschätzbarem Wert. Die Briefe Paul Hindemiths an den Schott-Verlag von 1919 bis 1963 dokumentieren die langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft mit den Mainzer Verlegern Willy und Ludwig Strecker. Sie erörtern auch musikästhetische Fragen und geben wertvolle Hinweise zur Edition seiner Werke.
Hindemiths Kompositionen, die im Exil in den USA entstanden, ließ der Schott-Verlag dort über seine Verlagsvertretung in New York, Associated Musik Publishers Inc. (AMP), veröffentlichen. Nach 1945 erschienen seine Werke aus dieser Zeit in Mainz in deutscher Übersetzung. Dazu schrieb der Komponist an seinen Verleger im Juli 1961:
Warum sind eigentlich alle die originalen englischen oder zweisprachigen Titel und sonstigen Bezeichnungen gänzlich verdeutscht worden? Wie wird denn ein zukünftiger Musikhistoriker jemals über den Werdegang der Stücke Bescheid wissen?
Auch die handschriftlichen Korrekturen in den Erstausgaben seiner Werke gehören nun zum Bestand der Fondation Hindemith und sind für die Edition der Notenausgaben eine gewichtige Quelle.
Das Hindemith Institut Frankfurt ist die zentrale Forschungs- und Archivstätte zu Leben und Werk dieses großen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Hier entstehen Publikationen wie die Hindemith-Gesamtausgabe und das Hindemith-Jahrbuch.
Absätze
Quelle
http://www.hindemith.info