Am Sonntag, den 3. April 2022, wird die Stadt Bougival zur paneuropäischen Hauptstadt der Musik. In der Stadt, in der Pauline und Louis Viardot, Georges Bizet und Ivan Turgenev lebten, wird, organisiert vom Centre Européen de Musique (CEM) in Partnerschaft mit Europa Nostra, die Grundungsurkunde der Europäischen Musikermuseen und -häuser unterzeichnet. Etwa 40 Häuser, Museen und Partnerinstitutionen aus 20 Ländern werden offiziell dem Netzwerk beitreten (https://cemusique.org/en/mmme-network/). Es wird erwartet, dass weitere Einrichtungen und Institutionen werden in Kürze folgen werden.
"Das Europa der Musiker existiert, weil die Musik Europa geprägt hat!"
Diese Initiative, die von Jorge Chaminé, dem Gründungspräsidenten des Europäischen Musikzentrums, ausgeht, steht im Einklang mit einer der Säulen der französischen EU-Ratspräsidentschaft - der Zugehörigkeit:
„Das Europa der Musiker existiert, weil die Musik Europa geprägt hat! Es geht darum, ein Gefühl der Zugehörigkeit zum europäischen Boden hervorzuheben, ein Gefühl, das von großen Musikerinnen und Musikern seit Jahrhunderten getragen wird. Mit diesem Netzwerk möchten wir die europäischen und außereuropäischen Verbindungen erweitern. Die Musik muss diese verbindende Rolle spielen, aber auch eine diplomatische Rolle, und eine Brücke schlagen zwischen Kulturen und einen Dialog zwischen Disziplinen“, so Jorge Chaminé.
„In diesem Halbjahr der französischen EU-Ratspräsidentschaft begrüßen wir diese wunderbare Initiative sehr, deren Hauptziel es ist, das Gefühl der Zugehörigkeit zur gemeinsamen Kultur und zum gemeinsamen kulturellen Erbe Europas zu fördern und zu stärken, die die eigentliche Grundlage des
europäischen Aufbauwerks bilden. Dieses Ziel entspricht auch dem Auftrag und der Daseinsberechtigung von Europa Nostra, daher unsere große Begeisterung für die Gründung des Netzwerks der Häuser und Museen der Musiker Europas mit Bougival - wo sich die Villa Viardot und das Bizet-Haus
befinden - im Zentrum", fügt Sneška Quaedvlieg-Mihailović,
Generalsekretärin von Europa Nostra, hinzu.
Unterzeichnung in physischer oder virtueller Anwesenheit von Vertretern der Musikerhäuser und -museen
An der Veranstaltung werden Vertreter von zahlreichen europäischen Musikerhäusern und -museen in Präsenz oder virtuell teilnehmen. Von der portugiesischen Insel São Jorge (Azoren) in Portugal bis Turku (Finnland), von Stockholm (Schweden) über Bonn (Deutschland) bis Delphi (Griechenland) kommen sie zusammen, um die Gründung dieses Netzwerks zu beschließen. Auch die Bürgermeister von Turku (Finnland), Catania (Italien) oder Granada (Spanien) werden anwesend sein. Eine hochrangige Delegation von Europa Nostra wird als "Große Zeugen" an der Unterzeichnung der Charta des Netzwerks teilnehmen.
Die anwesenden Persönlichkeiten
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Kultur, Carlos Moedas, Bürgermeister von Lissabon und ehemaliger EU-Kommissar für Innovation und wissenschaftliche Forschung, Sneška Quaedvlieg-Mihailović, Generalsekretärin von Europa Nostra, Marco Ros Sempere, Mitglied des Europäischen Parlaments und Ko-Berichterstatter des Europäischen Parlaments über das New European Bauhaus, sowie Luc Wattelle, Bürgermeister von Bougival, werden persönlich oder per E-Mail an der
Veranstaltung teilnehmen.
Zusammenkunft der operativen Akteure des zukünftigen EMZ
An der Veranstaltung werden auch die operativen Akteure des zukünftigen Centre Européen de Musique in Bougival teilnehmen: der Immobilienentwickler Linkcity, der Kulturveranstalter Opérel, die Architekturbüros Devillers & Associés und Snøhetta, letzteres vertreten durch seinen Gründungspartner, den Architekten Kjetil Thorsen. Er entwart unter anderem Referenzobjekte wie das Opernhaus von Oslo oder die Bibliothek von Alexandria.
Die Ziele des Netzwerks umfassen:
- die Förderung des Gefühls der Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Kulturund zu einem gemeinsamen Erbe Europas durch Aufwertung der künstlerischen Werke und Vermächtnisse bedeutender europäischer Musikerpersönlichkeiten;
- die Organisation von kulturellen und künstlerischen Aktivitäten zur Förderung der Mobilität von jungen Musikerinnen und Musikern;
- die Organisation des akademischen Austausches zur Förderung der Arbeit von Wissenschaftlern, Forscherinnen und Promovierenden;
- die Schaffung von gemeinsamen Saisonthemen und abgestimmten Konzertveranstaltungen;
- die Entwicklung von Künstlerresidenzen;
- die Digitalisierung von Archivmaterial, Partituren, Handschriften, Briefen etc.;
- der Austausch über digitale und sonstige Techniken;
- die Förderung des disziplinenübergreifenden Austausches zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Musik, Kunst, Literatur und Wissenschaft;
- den Ausbau außereuropäischer Beziehungen, bei denen die Musik eine außenkulturpolitische Rolle spielen und eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen bilden kann;
- die Durchführung von Kooperationsprojekten mit Hilfe von europäischen Fördermitteln;
- die Gewinnung neuer Publika durch abgestimmte Bildungs- und Vermittlungsprojekte;
- die Realisierung von Werbe-, Vermittlungs-, Sensibilisierungs- und Integrationsmaßnahmen für verschiedenste Zielgruppen.