Die Familie des Filmmusikkomponisten Rolf Alexander Wilhelm (1927–2013) hat dessen musikalischen Nachlass an das Deutsche Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden übergeben.
Rolf Wilhelm gilt als einer der erfolgreichsten Filmkomponisten der Nachkriegszeit. Von ihm stammt die Musik zu Filmklassikern wie Die Nibelungen (Harald Reinl), Das fliegende Klassenzimmer (Werner Jacobs), Das Schlangenei (Ingmar Bergmann) und Loriots bekanntesten Werken (Ödipussi, Pappa ante portas). Er verlieh rund 60 Spielfilmproduktionen, 500 Fernsehfilmen aller Sparten und 350 Werbespots einen Soundtrack und verfasste 220 Hörspielmusiken.
Wilhelm war lebenslang in München tätig. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft – noch vor Abschluss seines Kompositionsstudiums an der Hochschule für Musik in München 1948 – erzielte er erste Erfolge mit der Vertonung eines Hörspiels bei Radio München. Es folgten weitere Aufträge als freier Mitarbeiter der Rundfunkanstalt. Mit der Wandlung des Fernsehens und des Films zum neuem Massenmedium widmete er sich ab 1954 vermehrt Produktionen der Sendeanstalten ARD, ZDF und ORF. Wihelm richtete seinen Fokus zusätzlich auf Bühnenmusik und orchestrale sowie kammermusikalische Werke. Außerdem war er als Gastdirigent tätig, z.B. für das Filmorchester München, die Wiener Philharmoniker, das RIAS-Symphonie-Orchester oder das DEFA-Filmorchester.
Der Nachlass umfasst Manuskripte, Notendrucke und zahlreiche Tonträger sowie berufliche Korrespondenz, Kritiken und Rezensionen, Programmhefte und musikwissenschaftliche Werke über Rolf Alexander Wilhelm. Nach Abschluss der Erschließung des Nachlasses können die Dokumente von Musikern, Musikwissenschaftlern und anderen Interessierten im Deutschen Komponistenarchiv HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden eingesehen werden.
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