Am 6. Mai werden im Rahmen der 52. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen wieder die besten deutschen Clips gekrönt - die Videos, die visuell herausragen, faszinieren, überraschen. Und die Preise gehen, wie immer, an die Regisseure. Hier sind die 10 Kandidaten 2006:

Black Lead (Death in Vegas), Corine Stübi, 2006, 7’
Chirugie 2010 (Fehlfarben), Pyrolator, 2006, 3’30’‘
It’s All Blooming Now Mt. Heart Attack (Liars), Markus Wambsganss, 2006, 3’
Maybe Not (Catpower), Oliver Pietsch, 2005, 4’30’‘
Panzer (Mediengruppe Telekommander), Nico Roicke, 2005, 2’30’‘
Pro Radii (Autechre), Stefan Ringelschwandtner, 2006, 3’
Relax It’s Only a Ghost (Phantom & Ghost), Sandra Trostel, 2006, 4’30’‘
Sandbürger (Rainer von Vielen), Thomas Wimmer, 2005, 3’
The Lady Moon Turns Sulky (Vernon & Burns), Mariola Brillowska, 2006, 5’30
Turn (New Order), Thomas Draschan, 2006, 6’

Den Gewinnern der ersten drei Preise winken insgesamt 5000 Euro. Beim Publikumspreis jedoch kann jeder Internet-User zum Jury-Mitglied werden. Ab 1. April stehen alle Kandidaten als Streamings online auf www.muvipreis.de und sammeln Publikumsstimmen. Der Clip mit den meisten Stimmen erhält 500 Euro. Neben dem langjährigen Partner Intro unterstützt in diesem Jahr erstmals auch NIL den MuVi, das Online-Voting und den Publikumspreis.

Die MuVi-Jury 2006:
Sandy Hunter (Autor, Kanada) - schreibt für das Res Magazine in Toronto und ist außerdem Produktionsleiter des Musikvideolabels Soft Citizen.
Melissa Logan (Musikerin, Deutschland) - die gebürtige New Yorkerin ist bekannt als Mitglied der Hamburger Band “Chicks on Speed”.
Mika Taanila (Regisseur, Finnland) - Künstler und Regisseur zahlreicher Dokumentarfilme, Musikvideos und Werbefilme seit mehr als 20 Jahren.

Unabhängig bleiben: mehr zum 8. MuVi-Preis:
Zehn Clips wurden aus 200 (im Vorjahr 220) eingereichten Videos ausgewählt, wobei Video angesichts der digitalen Revolution und dem Vormarsch der DVD gerade in diesem Bereich nur noch ein Sammelbegriff sein kann. Die ökonomische Beschränkung wird in den Clips zum Stilprinzip erhoben, diese besondere Qualität des Muvi-Preises wird in diesem Jahr ganz deutlich. Der Abschied vom Musikfernsehen ist endgültig vollzogen, kaum ein MuVi-Clipregisseur hat bei der Produktion noch MTV oder VIVA im Sinn. Vielmehr geht es um die Entwicklung einer eigenständigen Sprache, darum, möglichst unabhängig zu produzieren, kreative Partnerschaften mit Gleichgesinnten einzugehen.

Die Befreiung von den Zwängen des Verwertungszusammenhangs führt dazu, dass im Clip neue Techniken ausprobiert werden - die Videos sind auch in diesem Jahr wieder narrativ, arbeiten mit Genre-Elementen des klassischen Suspense- oder Horror-Thrillers oder nutzen Found Footage-Material. Mit “Chirurgie 2010” von Pyrolator für Fehlfarben oder “Panzer” von Nico Roicke für die Mediengruppe Telekommander sind zwar auch Auftragsarbeiten dabei, doch sind sie in der Minderheit. Typischer sind Clips wie “Sandbürger” von Thomas Wimmer, ein Hiphop-Clip, der bewusst mit seinem “billigen” Look spielt, oder “Maybe Not” von Oliver Pietsch, der die Möglichkeiten des Computers für originelle Animationen nutzt, die ohne Team und teure Dreharbeiten produziert werden können.