Der Musikverlag Edition Peters ist am 1. Juli von Frankfurt/Main wieder an seinen Stammsitz in Leipzig, den Gründungsort des Verlages, in die Leipziger Talstraße 10 zurückgekehrt. Der Verlag C. F. Peters gehört zu den ältesten und renommiertesten Musikverlagen der Welt. Seit 1800 werden die Werke der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte im Verlag Edition Peters verlegt. Im mehr als 12.000 Titel umfassenden Gesamtkatalog finden sich außer den berühmten Klassikern auch wichtige Komponisten der Gegenwart.

„Die Rückkehr des Verlages Edition Peters mit seinem Stammsitz nach Leipzig ist ein außerordentliches Signal für die Verlags- und Musikstadt Leipzig. Die Stadt Leipzig kann dem Unternehmen sehr attraktive Rahmenbedingungen für eine langfristig positive Entwicklung bieten. Unsere Stadt ist der Geschichte des Verlages in besonderer Weise verpflichtet. Daher freut es mich sehr, dass die Leipziger Wirtschaftsförderung den Verlag bei seiner Entwicklung begleiten durfte. Die Unterstützung von Edition Peters durch das von der Stadt Leipzig aufgelegte Mittelstandsförderprogramm ergänzt dieses Anliegen“, äußerte Uwe Albrecht, Bürgermeister für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig.

Neben wirtschaftlichen Aspekten gaben insbesondere das engmaschige musikalische Netzwerk der Musikstadt und die große Nähe zu bedeutenden Einrichtungen wie dem Bach-Archiv oder dem Gewandhaus-Orchester den Ausschlag für den Umzug.

Zur Geschichte des Unternehmens:
1800 – 1900
Am 1. Dezember 1800 gründeten der Wiener Komponist und Verleger Franz Anton Hoffmeister und der Leipziger Organist Ambrosius Kühnel ein „Bureau de Musique“ in Leipzig - eine Verbindung aus Verlag, Musikalien- und Instrumentenhandlung.
1814 ging das Bureau de Musique in den Besitz des Buchhändlers Carl Friedrich Peters (1779-1827) über, dem der Verlag bis heute seinen Namen verdankt.
Nach mehreren Eigentümerwechseln gelangte der Verlag 1880 in den Besitz von Max Abraham, der bereits 1867 - damals noch als Miteigentümer - die berühmte Publikationsreihe Edition Peters begründete. Die lindgrünen Ausgaben mit ihrem unverwechselbaren Erscheinungsbild sind bis heute das Markenzeichen des Verlages.
1900 - 1945
Henri Hinrichsen, der im Jahre 1900 nach dem Tod seines Onkels Max Abraham den Verlag übernommen hatte, vermittelte als ein ‚Patron’ der Künste zwischen geschäftlichen und künstlerischen Interessen. Er unterhielt Beziehungen zu allen bedeutenden Komponisten seiner Zeit. Werke von Richard Strauss, Mahler und Schönberg konnten in das Verlagsprogramm aufgenommen werden. Als großzügiger Mäzen unterstützte er bedeutsame soziale und kulturpolitische Einrichtungen.
1938 verhängten die nationalsozialistischen Kulturbehörden ein Berufsverbot über Henri Hinrichsen, die Verlegerfamilie Hinrichsen wurde enteignet.
Zwei Söhnen von Henri Hinrichsen, Walter und Max, gelang die Flucht nach New York und London, wo sie jeweils neue Verlage gründeten. 1950 errichteten sie ein weiteres Unternehmen in Frankfurt/Main. Henri Hinrichsen, seine Söhne Hans-Joachim und Paul sowie weitere Verwandte, darunter mehrere Kinder, fanden in Konzentrationslagern auf tragische Weise ein gewaltsames Ende.
1945 bis heute
Johannes Petschull, der seit 1939 den Verlag in Leipzig geführt hatte, wurde nach Kriegsende von den Überlebenden der Familie Hinrichsen als Gesellschafter in das Unternehmen aufgenommen. Gemeinsam mit Walter Hinrichsen verlegte er 1950, nachdem der Leipziger Verlag verstaatlicht worden war, den Sitz des Verlages C. F. Peters von Leipzig nach Frankfurt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte 1993 schließlich die Restitution des ehemaligen VEB Edition Peters an die Familie Hinrichsen.
Im August 2010 schlossen sich die Peters Edition Ltd. London, die C.F. Peters Corporation New York, der C.F. Peters Musikverlag Frankfurt/Main und die Leipziger Firmen der Edition Peters zur Edition Peters Group zusammen.
Die beiden deutschen Standorte wurden mit dem 1. Juli 2014 am Stammsitz Leipzig zusammengelegt.

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