Ein guter Monat ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vergangen – er hat eine unvorstellbare Eskalation der Gewalt im Nahen Osten entfacht, aber auch ein Aufflammen des Antisemitismus in Deutschland und weltweit. Zugleich gehen auch die Kämpfe in der Ukraine mit unvermittelter Brutalität weiter. In diesen Zeiten des Krieges und der Spaltung ruft der Deutsche Musikrat gemeinsam mit dem Bundesmusikverband Chor & Orchester, dem Deutschen Chorverband und der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt" dazu auf, mit Musik ein Zeichen des Zusammenhalts und des Friedens zu setzen. Bundesweit sind alle Menschen dazu aufgerufen und eingeladen, gemeinsam mit jüdischen Mitbürger:innen und Muslim:innen und – wie auch schon im Februar 2023 – mit Geflüchteten aus der Ukraine Friedenslieder zu singen: auf Marktplätzen, im öffentlichen Raum, vor Flüchtlingsunterkünften, Gemeindezentren oder Kulturinstitutionen.

Absätze
„Gemeinsam zu singen, kann Brücken bauen.“
Autor
Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates

Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Gemeinsam zu singen, kann Brücken bauen – lasst uns daher diese besondere Kraft der Musik nutzen und für Hoffnung und Frieden eintreten, über alle Partei- und Religionsgrenzen hinweg. Der vor einem Monat ausgebrochene Krieg in Gaza und Israel und auch der anhaltende Krieg in der Ukraine, das Sterben unzähliger Zivilistinnen und Zivilisten in diesen Konflikten nehmen uns in die Verantwortung, jetzt aufzustehen und mit dem gemeinsamen Singen von Friedensliedern Mitgefühl und Haltung zu zeigen.“

Hierzu Benjamin Strasser MdB, Präsident des Bundesmusikverbandes Chor & Orchester: „Der 7. Oktober 2023 war der Tag des schrecklichsten Terrors seit der Shoah gegen Jüdinnen und Juden. Noch immer bangen Angehörige um verschleppte Geiseln im Gaza-Streifen. Auch in der Ukraine geschieht weiter tagtäglich schreckliches Leid durch einen brutalen Aggressor. Was gäbe es da Besseres, als gemeinsam Hevenu Shalom alechem zu singen, Solidarität für die Opfer von Krieg und Terror zu zeigen und für weltweiten Frieden einzutreten.“

Hierzu Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbandes: „Viele Bürgerinnen und Bürger wollen in dieser trostlosen Zeit ein Zeichen für das Gute, gegen Hass und Gewalt, für den inneren und äußeren Frieden setzen. Dazu eignet sich der Zusammenhalt im Singen besonders.“

Hierzu Bernd Oettinghaus, Vorstand der Initiative „3. Oktober - Deutschland singt und klingt“: „Gemeinsam Singen gegen Hass und Wut, aber mit dem Schrei und den Schmerzen der Leidenden ist ein deutliches Zeichen der Anteilnahme und der Hoffnung auf Veränderung. Mit der Erinnerung an die Friedliche Revolution, in der Kerzen und Gebete genau das waren, was die Vertreter der Machtapparate nicht vor Augen hatten, richten wir ein Zeichen des Friedens – mit dem Slogan von damals – auf ‚Keine Gewalt‘. Viele Stimmen können so zu einer großen Bewegung werden, die Mauern einstürzen lässt und Machtstrukturen aus ihren Festungen weht, wie die singenden Revolutionen in den baltischen Staaten gezeigt haben.“

Die Initiative „3. Oktober - Deutschland singt und klingt" stellt für die Aktion ein Paket von sechs Hoffnungs- und Friedensliedern, zum Teil auch auf Hebräisch, Türkisch, Ukrainisch und Russisch, zur Verfügung, die man auf https://3oktober.org/friedenslieder/ downloaden kann. Neben den Noten gibt es auch Playbacks und Übestimmen. Jeder Chor und Musikverein, aber auch jede Amateurmusikgruppe oder Kirchengemeinde kann mit dem gemeinsamen Singen dieser Lieder initiativ werden und ein klingendes Licht der Hoffnung vor Ort entzünden.