Die Zahl der Studierenden in Studiengängen für Musikberufe an deutschen Hochschulen ist im Wintersemester 2011/12 erneut gestiegen. Nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Musikinformationszentrums, einer Einrichtung des Deutschen Musikrats, waren für den Fachbereich Musik insgesamt rund 30.600 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, über die Hälfte davon an einer der 24 staatlichen Musikhochschulen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Zuwachs um 2 Prozent. Die Zahl der Erstsemester erreichte mit rund 5.500 Studierenden ihren Höchststand in den letzten 10 Jahren.
Die Studierenden verteilten sich zu etwa 40 Prozent auf die künstlerischen und zu einem Drittel auf die künstlerisch-pädagogischen Studiengänge, jeder Vierte war im Studiengang Musikwissenschaft immatrikuliert. Mit rund 8.800 Studierenden stand die künstlerische Ausbildung im Bereich Instrumentalmusik/Orchestermusik an erster Stelle der Belegungen. Den größten Zuwachs konnten die Studiengänge Jazz und Popularmusik verzeichnen, deren Studierendenzahlen sich in den letzten 10 Jahren insgesamt mehr als verdoppelt haben. Das Lehramt an allgemein bildenden Schulen bewegte sich dagegen weiterhin auf stagnierendem Niveau, im 10-Jahres-Vergleich fiel es sogar um 15 Prozent hinter den Wert von 2001 zurück. Auch die Musikwissenschaft verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Minus von 17 Prozent.
Der Frauenanteil blieb mit 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert, ebenso wie der Anteil der ausländischen Studierenden, der im bundesweiten Durchschnitt bei einem Viertel, in einzelnen Studiengängen (Instrumental-/Orchestermusik, Komposition) sogar bei über der Hälfte der Studierenden lag.
Mit rund 5.700 Absolventen haben im Jahr 2011 mehr Studierende ihr Studium erfolgreich beendet als in den letzten 10 Jahren zuvor. Allein über 2.100 Orchester- bzw. Instrumentalmusiker verließen die Hochschulen, gefolgt von rund 1.200 angehenden Lehrkräften an allgemein bildenden Schulen, die im Vergleich mit anderen Studienrichtungen in den letzten 10 Jahren allerdings nur ein leichtes Plus von 3 Prozent verzeichnen konnten. In anderen Bereichen lagen die Zuwachsraten weitaus höher: So hat sich in den Fächern Jazz und Popularmusik, aber auch in der Musikwissenschaft die Anzahl der Absolventen in der letzten Dekade mehr als verdreifacht bzw. verdoppelt. Hingegen drangen überdurchschnittlich wenig Instrumental- und Vokalpädagogen sowie Tonmeister auf den Berufsmarkt.
Die Berechnungen des MIZ basieren auf Angaben des Statistischen Bundesamts, das in seiner jährlichen Studierendenstatistik die Meldungen von Musikhochschulen und Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Kirchenmusikhochschulen und Fachhochschulen zusammenführt. Berücksichtigt hat das MIZ im Vergleich zu früheren Darstellungen neben dem 1. Studienfach erstmals auch Studierende mit Musik als 2. und 3. Studienfach.
Die Statistiken können unter http://www.miz.org/statistiken/bildung-ausbildung-s1502#4 abgerufen werden.
Absätze
Quelle
http://www.miz.org