Der Deutsche Musikrat und der Landesmusikrat Hamburg appellieren an die Hamburger Bürgerschaft, bei den laufenden Haushaltsberatungen dafür Sorge zu tragen, dass die Existenz und Entwicklungsmöglichkeiten des Ensemble Resonanz sichergestellt werden. Dazu bedarf es einer spürbaren Anhebung der Basisfinanzierung für das Ensemble Resonanz seitens der Freien und Hansestadt Hamburg, um nach den Jahren erheblicher Vorleistungen die künstlerische Exzellenz und die Potenziale dieses international renommierten Ensembles zu sichern und weiter zu entwickeln.
Die Festschreibung der unzureichenden Basisfinanzierung wäre bundesweit ein fatales kulturpolitisches Signal, weil gerade den Ensembles, die künstlerische Exzellenz, Eigenverantwortung und Unternehmergeist in vorbildlicher Weise miteinander verbinden, die Anerkennung und Unterstützung nicht verweigert werden darf.

Das Hamburger Ensemble Resonanz ist ein Spitzenensemble in der deutschen Orchesterlandschaft, das in der Vielseitigkeit seines Profils absolut einzigartig ist. An der Laeiszhalle Hamburg programmiert es seit mehr als zehn Jahren seine Konzertreihe Resonanzen, die mit der sinnstiftenden Verbindung von alten und zeitgenössischen Werken dramaturgisch Maßstäbe setzt und ein heterogenes Publikum für klassische Musik zu begeistern weiß. Darüber hinaus wird das Kammerorchester regelmäßig und international von erstklassigen Veranstaltern eingeladen, wie den Salzburger Festspielen, der Biennale Venedig, dem Wiener Konzerthaus, dem Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Luxembourg, der Kölner Philharmonie oder der RuhrTriennale, was von der hohen Qualität seines Angebots zeugt.

Im Musikleben seiner Heimatstadt spielt das Ensemble Resonanz auch über seine eigene Konzertreihe hinaus eine tragende Rolle, mit 40 Veranstaltungen jährlich im Hamburger Musikvermittlungsangebot, der fortwährenden Entwicklung neuer Formate, kontinuierlichen Kooperationen mit einer Vielzahl lokaler Institutionen, und zuletzt mit der Etablierung seiner neuen Reihe „urban string“, die in einem Szeneviertel klassische Musik zu einem urbanen, jungen Publikum trägt und in dieser Form deutschlandweit einmalig ist.

Auch organisatorisch hat das Ensemble Resonanz Modell-Charakter: Das Orchester wird von einem Musiker-Unternehmerkollektiv getragen und erwirtschaftet mehr als 75% seines Finanzierungsbedarfs selbst.

Eine zukünftige Rolle als Ensemble in Residence der Elbphilharmonie und einen Businessplan mit klar definierten Entwicklungszielen hatte das Ensemble schon 2008 mit der Stadt Hamburg abgestimmt und ist seitdem auf künstlerischer und organisatorischer Ebene konsequent in Vorleistung gegangen. Auf der anderen Seite entsprach schon der letzte Haushalt der Hansestadt 2011/2012 nicht mehr dem geplanten und nötigen Beitrag zur Entwicklung des Orchesters und auch der nun vorliegende Entwurf für den Haushalt 2013/2014 der Hansestadt Hamburg enthält wiederum keine Anhebung der Förderung des Ensemble Resonanz. Diese Haltung der Stadt gibt Anlass zu großer Sorge um die Perspektive des Ensembles. Die gewährte Unterstützung steht so nicht nur in Missverhältnis zu Bedeutung und Qualität des Ensembles, sie hält auch keinem nationalen oder internationalen Vergleich stand: Die Klangkörper in Europa, die Vergleichbares leisten wie das Ensemble Resonanz, erhalten durchweg gar ein Vielfaches an staatlicher Grundförderung.