Der Deutsche Musikrat e.V. (DMR), der Dachverband aller Verbände des Deutschen Musiklebens, begrüßt grundsätzlich die geplante Fusion der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftungen der Länder zu einer einheitlichen Deutschen Kulturstiftung.

„Durch den Zusammenschluss und eine Ausstattung von über 50 Mio Euro entsteht die größte Kulturstiftung Europas. Dadurch eröffnen sich großartige Chancen für die Kulturförderung, unabhängig von den nicht immer berechenbaren Entscheidungen der Finanzminister“ umreißt DMR-Präsident Martin Maria Krüger das Projekt von Kulturstaatsministerin Dr. Christina Weiss.„Besonders begrüßen wir natürlich das Vorhaben der Kulturstaatsministerin, die Förderfonds der Kultureinrichtungen, soweit diese bisher über die Kulturstiftung der Länder gefördert wurden, zu erhöhen“, so Krüger weiter.

Das wesentlichste Anliegen des DMR besteht allerdings in einer angemessenen Vertretung im Stiftungsrat des Deutschen Kulturstiftung. „Der Deutsche Musikrat setzt sich seit nunmehr fünfzig Jahren auf breiter Ebene erfolgreich für die Fortentwicklung des deutschen Musiklebens ein. Es wäre fatal, wenn auf die daraus erwachsene hohe Kompetenz und den Sachverstand des DMR in allen Fragen zum Bereich Musik im Stiftungsrat verzichtet würde. Daher erwarten wir dringlich, sowohl im Stiftungsrat als auch im Stiftungsbeirat mit angemessener Stimme repräsentiert zu sein“, so Vizepräsident Prof. Udo Dahmen.

Darüber hinaus legt der DMR erheblichen Wert darauf, dass die Förder- und Entscheidungsstrukturen der Deutschen Kulturstiftung transparent bleiben und Künstlern und Kultureinrichtungen weiterhin das Recht vorbehalten bleibt, singuläre Förderanträge zu stellen. „Insbesondere die Musikbranche ist geprägt von erheblicher Spontaneität und darf nicht auf langfristige Etat- und Projektplanungen angewiesen sein. Daher wäre es fatal, wenn den Kreativen das Recht verwehrt würde, im Bedarfsfalle unmittelbar Förderung bei der Stiftung zu beantragen“, so Vizepräsident Christian Höppner.

Ein besonderes Anliegen des DMR besteht in der Konsultation bei der Beschlussfassung über musikalische Großprojekte. Vizepräsident Jens Michow: “Auf diesem Gebiet verfügen wir über ein nahezu konkurrenzloses Know-How, auf welches die Deutsche Kulturstiftung nicht verzichten sollte“.

Besorgt ist der DMR aufgrund der Ankündigung, dass eine Reihe von Bundeskulturverbänden, die bisher über die Kulturstiftung der Länder gefördert wurden, zukünftig nicht mehr über die Deutsche Kulturstiftung gefördert werden sollen. Von Seiten des Deutschen Musikrates wünsche man sich, dass die erfolgreiche Arbeit von Verbänden wie z.B. der ‚Deutscher Musikrat Projekt GmbH’ in Konsequenz dieser Ankündigung nicht gefährdet werde.

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