Nach Angaben des Bundesverbands der deutschen Musikinstrumentenhersteller haben die Musikinstrumentenhersteller im Jahr 2013 (nach ersten vorläufigen Jahresdaten des Statistischen Bundesamts) einen Umsatz von 310,8 Mio. € erzielt. Rein rechnerisch sind dies 5,6% mehr als im Vorjahr. Dabei entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes auf die 25 größeren Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten. Da im Vorjahr nur 23 Betriebe gemeldet haben, kann keine klare Aussage getroffen werden, ob und wie stark die Branche gewachsen ist. Daten für die Betriebe mit 20 bis 49 Beschäftigten werden nur einmal jährlich im Januar des Folgejahres abgefragt. Eine Auswertung liegt erst Anfang April vor. In Abhängigkeit davon, wie sich die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten verändert hat (in 2012 56 Betriebe), kann dann das Branchenergebnis eingeschätzt werden.

Aus den vorläufigen Jahresergebnissen können Tendenzaussagen gemacht werden. Die Inlandsumsätze haben sich mit einem Zuwachs von 10,1% deutlich besser entwickelt als die Auslandsumsätze mit 3,4%. Dabei waren die Auslandsumsätze mit der Eurozone um 2,7% rückläufig, während die Auslandsumsätze mit dem sonstigen Ausland um 7% anstiegen. Die Bedeutung des EU-Anteils ist weiter rückläufig. Nur noch 35% der Exporte gehen in die Eurozone und 65 % fließen in das sonstige Ausland. Die Exportquote der größeren Betriebe liegt bei 66,4%.

Exporte konstant, Importe rückläufig

Nach einem kleinen Außenhandelsdefizit von 19 Mio. € in 2012 wird es 2013 voraussichtlich wieder einen deutlichen Überschuss von rund 50 Mio. € geben. Das Exportniveau des Vorjahres von 510 Mio. € dürfte erneut erreicht werden können, während die Importe voraussichtlich rund 15% unter dem 2012-er Niveau von 529 Mio. € liegen. Die Abweichungen zu den o. g. Auslandsumsätzen der 25 Betriebe erklären sich aus wesentlich mehr am Export beteiligten Firmen sowie aus den Exporten von Waren ausländischen Ursprungs.

Die deutschen Exporte sind sehr breit aufgestellt. Die wichtigsten Exportländer sind Frankreich, Österreich, die USA, Japan, die Schweiz, die Niederlande, Großbritannien und China. Dagegen kommen 2/3 aller Importe aus den 4 Ländern, China, Indonesien, Japan und den USA. Es folgen die Niederlande und Großbritannien. Nach wie vor problematisch ist die deutliche Diskrepanz im Handel mit China, bedingt durch sehr hohe Zölle und sonstige Abgaben.

Deutliche Produktionszuwächse

Die positive Umsatzentwicklung wird auch durch die Statistik der in Deutschland produzierten Musikinstrumente bestätigt. Leider liegen zur Zeit nur Daten für die ersten 3 Quartale 2013 vor. Auch wenn das 4.Quartal das stärkste Quartal ist und insofern das Jahresergebnis noch verändern kann, zeigt sich ein erfreuliches Branchenergebnis, das allerdings nach Produktgruppen höchst unterschiedlich ausfiel. Nicht alle Produktbereiche können jubeln. In den ersten 3 Quartalen 2013 wurden von 57 Betrieben (einer mehr als im Vorjahr) 8,8% mehr in Deutschland produziert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Besonders die wertmäßig großen Bereiche Flügel (+10,7%) und Klaviere (+8,9%) können hier erneut glänzen, ebenso wie die Produktgruppe andere Blechblasinstrumente wie z.B. Posaunen mit einem Zuwachs von 13,1%.
Trompeten, Kornette und Flügelhörner legen nach kräftigen Rückgängen in 2012 in 2013 um 8,1% zu. Tuben kommen auf einen Zuwachs von 3,7%, Wald-, Tenor-, Bariton- und Althörner auf 1,4%. Teile und Zubehör für Klaviere (+7,5%) und Teile und Zubehör für Blasinstrumente (+5,4%) können ebenfalls zulegen. Die Produktgruppe Akkordeons und Mundharmonikas wächst mit 1,6% nach einem sehr starken Produktionszuwachs in 2012 nur noch gering.

Dagegen gab es leichte Rückgänge bei Blockflöten um 3,3% und einen sehr deutlichen Rückgang bei Fagotten und Oboen um 17,5%. Erneut rückläufig waren auch Schlaginstrumente mit 10,6%.Teile und Zubehör für Saiteninstrumente (-5,7%) und Teile und Zubehör für Orgeln, Harmonien u.ä. (-8,8%) schließen sich dem an.

Gute Stimmung für 2014

Die Ausgangssituation für 2014 ist von vorsichtiger Zuversicht geprägt. Das wirtschaftliche Umfeld ist nicht nur in Deutschland positiv. Deswegen gehen wir für 2014 von leichten Zuwächsen aus.

Musikerziehung kann nicht genug gefördert werden

Neben der Freude am Erlernen eines Musikinstrumentes hat das Musizieren eindeutig positive Effekte für die Gesellschaft, u. a. werden Intelligenz, Sozialkompetenz, etc. gefördert! Die Förderung der Musikerziehung steht auch weiterhin ganz oben im Pflichtenheft der Mitglieder des Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller und der gesamten Branche sowie der Messe Frankfurt als Veranstalter der Musikmesse, denn es ist der Königsweg zur Marktvergrößerung im In- und Ausland. „KlassenMusizieren“ ist ein in Deutschland äußerst erfolgreiches Programm, das auch in Frankreich, Tschechien, Portugal und China Beachtung findet. Im Rahmen der Musikmesse in Shanghai im Oktober wird Gelegenheit sein, das Programm erneut nach 2013 und diesmal einem deutlich größeren Kreis im Land der Mitte näher zu bringen.