Mit etwa 1.200 Betrieben und ca. 6.400 Beschäftigten erwirtschaftet der Musikinstrumentenbau einen Umsatz von rund 600 Mio. Euro. Die Hälfte davon entfällt auf die 23 größeren Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten. Deren Beschäftigtenzahl betrug 2012 2.660 (+2,4%), der Umsatz 2012 295 Mio. (-3,2%).
Die Produktion wächst um 2,2% und stellt sich damit besser dar als die Umsatzentwicklung. Blasinstrumente kommen auf Zuwächse von 3,7% bei höchst unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Produktgruppen. Trompeten, Kornette und Flügelhörner müssen Rückgänge von 13,5%, Blockflöten von 2,5% hinnehmen. Dagegen steigen Tuben um 12,4% und andere Blasinstrumente wie z.B. Posaunen um 13,2%, Fagotte und Oboen um 2,1%, Wald-, Tenor-, Bariton- und Althörner kommen auf einen Zuwachs von 7,3%. Schlaginstrumente waren um 6,6% rückläufig. Flügel (+3,8%) und Klaviere (+7,8%) können überdurchschnittlich zulegen. Auch die Produktgruppe Akkordeons und Mundharmonikas verzeichnet einen Produktionszuwachs von 12,0%. Dies schlägt sich dann auch nieder bei Teilen und Zubehör für Klaviere (+18,6%) und für Orgeln und Harmonien (+6,0%). Teile und Zubehör für Saiteninstrumente nehmen um 0,5%, Teile und Zubehör für Blasinstrumente um 3,2% zu.
Umsätze bescheidener - Die Hälfte des Branchenumsatzes entfällt auf die 23 größeren Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten. Im Gegensatz zur Produktion weisen die vorläufigen Umsatzzahlen der größeren Betriebe einen Rückgang von 3,2 % auf 295 Mio. aus. Rückläufig war der Inlandsumsatz um 2,6 % und der mit dem Ausland um 3,5%. Die Exportquote dieser Betriebe liegt bei knapp 68% (67,8%). Die Umsätze mit der Eurozone gingen um 4,8% vergleichsweise stärker zurück als die mit dem sonstigen Ausland (- 2,7%). 38% der Exporte gehen in die Eurozone und 62% in das sonstige Ausland.
Außenhandelsvolumen zunehmend - Mehr als eine halbe Mrd. an Musikinstrumenten werden sowohl importiert (532 Mio. ) als auch exportiert (523 Mio. ). Die Exporte stiegen um 3,3%, die Importe um 6,0% .
Die deutschen Exporte sind sehr breit aufgestellt. Zuwächse gab es bei den Exporten besonders nach Japan (+27,3%), aber auch nach Österreich (+7,3%), erstmals nach Jahren wieder in die USA (+4,7%), nach China (+6,9%), Russland (+6,1%) Großbritannien (+13,2%) und sogar nach Spanien (+11,3%). Rückgänge gab es dagegen bei den Exporten nach Frankreich (-5,6%), Italien (-7,5%) und die Niederlande (-5,4%).
Nach Anteilen gehen 11,7% der Exporte nach Frankreich, rund 8% jeweils nach Österreich und die USA, 7,2% nach Japan, jeweils 5,5% in die Niederlande und die Schweiz, jeweils fast 5% nach China und Großbritannien, danach folgen mit Anteilen zwischen 3 und 4% Italien, Spanien, Polen, Belgien und Russland.
Deutliche Unterschiede gab es bei den Exporten in den einzelnen Warengruppen. Zuwächse um ein Viertel verzeichneten Geigen, während sonstige Streichinstrumente 11,5% rückläufig waren. Gitarren verloren ein Viertel, dagegen stiegen andere Saiteninstrumente um 12,7%. Zuwächse gab es auch bei Akkordeons (+8,5%) und Mundharmonikas (+12,7%). Die Exporte von Blechblasinstrumenten nahmen um 13% zu, während Holzblasinstrumente (+2,3%), ebenso wie Schlaginstrumente (+1,3%) nur geringfügig stiegen.
Differenziert ist das Bild auch bei Teilen und Zubehör. In diesem Bereich gab es Zuwächse für, Musiksaiten (+10,8%) und sonstige Musikinstrumente (+3,9%), während es Rückgänge bei Saiteninstrumenten (-4,7%), elektrischen Instrumenten (-4,5%) und Blasinstrumenten (-1,4%) gab.
Die 4 wichtigsten Importländer verzeichneten 2012 Zuwächse. Die Importe aus China stiegen geringfügig um 1,7%. Indonesien nahm erneut deutlich um 10,8% zu. Auch Japan und die USA konnten um 2,3% bzw. 9,0% zulegen. Aus China kommen 28,2% aller Importe, aus Indonesien 15,8% und aus Japan 12,0%. Es folgen die USA mit 9,4%. 2/3 aller Importe ent-fallen auf diese 4 Länder.
Unsicherheiten für 2013 - Die Ausgangssituation für 2013 ist von vielen Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld - Stichwort - und Finanzkrise - geprägt. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich das Vorjahresniveau deswegen nur bedingt steigern lässt.
Wie die Exportstatistik zeigt, haben die deutschen Exporteure besonders Erfolg in Ländern mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum und/oder steigenden Bevölkerungszahlen, die längst nicht mehr nur Schwellenländer sind.
Hochwertige Nischen, konsequentes Entwickeln neuer Länder und Regionen, veränderte Vertriebs- und Produktionsstrategien sind die Schlagworte, die die Handlungsoptionen deutscher Hersteller auch in der Zukunft beschreiben. Der Wettbewerbsdruck wird hoch bleiben, da der Gesamtmarkt nicht wachsen wird.
Die Förderung der Musikerziehung steht auch weiterhin ganz oben im Pflichtenheft der Mitglieder des Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller, denn es ist der Königsweg zur Marktvergrößerung im In- und Ausland. So gibt es Überlegungen, das in Deutschland so erfolgreiche „KlassenMusizieren“ u.a. demnächst auch in Frankreich anzubieten.
Seit einiger Zeit führt der europäische Spitzenverband der Musikbranche, die Conföderation der Europäischen Musikindustrien (CAFIM) Gespräche mit Vertretern des chinesischen Kollegenverbandes, der China Musical Instrument Association (CMIA). Im Rahmen des so genannten „Sino-Europäischen Dialogs“ konnte auch das Thema Musikerziehung verschiedentlich angesprochen werden, wobei sich die chinesische Seite sehr am deutschen Modell, entwickelt an der Akademie für Musikpädagogik, dem erfolgreichen „KlassenMusizieren“, interessiert zeigt. Im Rahmen der im Oktober stattfindenden Music China wird „KlassenMusizieren“ den chinesischen Kollegen im Rahmen einer Hospitation an der deutschen Schule in Shanghai , an der Musikunterricht mit Musikinstrumenten, entwickelt an der Akademie für Musikpädagogik, erteilt wird.
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