Die deutsche Musikindustrie ist gut durch das Krisenjahr 2009 gekommen und befindet sich weiter auf Konsolidierungskurs. Stützen des Musikmarktes waren die stabilen CD-Verkäufe, das anhaltend hohe Wachstum bei Musikdownloads und die an Bedeutung gewinnenden neuen Erlösquellen. Inklusive der erstmals in der Gesamtstatistik erfassten Einnahmen aus Leistungsschutzrechten sowie den neuen Erlösquellen wie Merchandise, Künstlermanagement und Lizenzeinnahmen erzielte die Musikindustrie im Jahr 2009 einen Gesamtumsatz von 1,803 Milliarden Euro (2008: 1,842 Mrd.), was einem leichten Rückgang um 2,1 Prozent entspricht. Etwas stärker (-3,3 Prozent) gingen die reinen Musikverkäufe zurück. Sie sanken von 1,582 Milliarden Euro in 2008 auf 1,530 Milliarden Euro in 2009. Das gab der Bundesverband Musikindustrie e.V. am Mittwoch in Berlin bekannt.
„Deutschland hat im internationalen Vergleich im Moment eine Ausnahmestellung. Während viele Länder seit Jahren mit zweistelligen Umsatzrückgängen kämpfen, setzt sich in Deutschland die Konsolidierung im Musikmarkt fort“, erklärte BVMI-Geschäftsführer Stefan Michalk. Im 1.Halbjahr 2009 habe Deutschland erstmals Großbritannien als drittgrößten Musikmarkt der Welt überholt und liefert sich seitdem mit UK ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bronzemedaille. Hauptgrund hierfür seien die stabilen CD-Verkäufe, deren Absatz im Vergleich zum Vorjahr (145,1 Mio.) sogar um 1,5 Prozent auf 147,3 Millionen gewachsen ist. CDs, DVDs (Musikvideo), MCs und die LP – deren Absatz 2009 erstmals wieder die Millionengrenze überstieg – machen hierzulande immer noch rund 90 Prozent des Umsatzes mit Musikverkäufen aus.
„Die deutschen Musikfirmen haben erfolgreich in die digitale Zukunft investiert, ohne den physischen Markt zu vernachlässigen“, betonte Michalk. So gebe es in Deutschland über 40 digitale Musikangebote. Der Umsatz mit Musikdownloads erhöhte sich 2009 um 34,6 Prozent von 87,9 Millionen (2008) auf 118,3 Millionen Euro. Treiber des Umsatzes waren vor allem die höherpreisigen Bundles, deren Absatz um 65 Prozent von 4,6 (2008) auf 7,6 Millionen Einheiten stieg. „Entgegen aller Prophezeiungen scheint das Album auch im Digitalmarkt eine Zukunft zu haben“, so Michalk. Auch die Anstrengungen der Musikfirmen, die Abhängigkeit vom reinen Musikverkauf zu verringern, zeigen Erfolge. So stiegen die Einnahmen aus neuen Erlösquellen (Merchandise, Künstlermanagement, Brand-Partnership, Pauschalvergütungen) um elf Prozent von 110 (2008) auf 122 Millionen Euro. Sie machen damit bereits sechs Prozent der Gesamterlöse der Branche aus.
Absätze
Quelle
http://www.musikindustrie.de