Die deutschen Musikhochschulen erkennen an, dass es Machtmissbrauch an ihren Hochschulen gibt und wollen aktiv dagegen vorgehen. Zu diesem Schwerpunktthema hat die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) im Rahmen ihrer Tagung vom 6.-8. Mai in Hamburg einstimmig ein Positionspapier und Handlungsempfehlungen beschlossen. Letztere sollen als erweiterbare Toolbox für zukünftige Präventionsmaßnahmen dienen und Hochschulleitungen helfen, Strukturen, die missbräuchliches Verhalten begünstigen, zu identifizieren und zu verändern.

Der Vorsitzende der RKM, Prof. Christian Fischer, betont: „Machtmissbrauch ist nicht tolerierbar. Jeder Fall ist ein Fall zu viel – weil er bei den Opfern großes Leid erzeugt. Wir sind uns als Hochschulleitungen unserer Verantwortung bewusst und setzen mit dem Positionspapier und den Handlungsempfehlungen nach innen wie nach außen ein klares Zeichen gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung. Jetzt ist es an den einzelnen Musikhochschulen, diese Empfehlungen im Rahmen ihrer landesspezifischen Rechtsvorgaben umzusetzen.“

Um weiteren Aufschluss über das Ausmaß von Machmissbrauch an den Musikhochschulen zu erlangen, soll eine empirisch fundierte Erhebung für alle Musikhochschulen konzipiert und auf den Weg gebracht werden. Zusätzlich wird die Antidiskriminierungs-AG der RKM Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten zur Sensibilisierung und Prävention erarbeiten, wie z.B. einen deutschlandweiten Aktionstag.

Die RKM hatte Vertreter*innen der bei diesem Thema medial sehr aktiven studentischen Initiative gegen Machtmissbrauch zur Konferenz eingeladen und sich mit ihnen u.a. über die Bandbreite möglichen Machtmissbrauchs sowie notwendige Präventionsmaßnahmen an den Musikhochschulen ausgetauscht.

In der RKM sind die 24 staatlichen deutschen Musikhochschulen organisiert, an denen insgesamt ca. 19.000 Studierende eingeschrieben sind.

Positionspapier der RKM zum Umgang mit Machtmissbrauch an deutschen Musikhochschulen
Anlage zum Positionspapier: Handlungsempfehlungen der RKM