Im Rahmen der Popkomm haben am Mittwoch, den 29. September, Peter James (GermanSounds AG), Jean-François Michel (European Music Office, EMO) Sven Gábor Jánszky (forward2business) und Eric Morand (Bureau Export de la Musique Française) unter Leitung von Otto Donner (EMO) die künftige Rolle der Musikindustrie in der europäischen Kulturpolitik erörtert. Dabei wurde seitens der Politik eine stärkere Berücksichtigung des Musiksektors innerhalb der Kulturwirtschaft gefordert. Darüber hinaus wurde eine enge Zusammenarbeit der nationalen Musikexportbüros untereinander beschlossen.

Die europäische Kultur, und besonders die Populärmusik, seien dominiert von außereuropäischen Produktionen und Unternehmen. Daraus resultiere, dass sich europäische Künstler und Musikunternehmen angesichts des strukturellen Wandels auf dem internationalen Musikmarkt nur schwer durchsetzen können.

Aufgrund dieser Entwicklung sehen die europäischen Musikexportbüros Handlungsbedarf - vor allem von Seiten der europäischen Kulturpolitik.

Die EU-Kommission verfasst derzeit Leitlinien für eine zukünftige europäische Kulturpolitik und definiert somit die Förderung im Kulturbereich für die Jahre 2007 bis 2013. Dabei müsse dem Musiksektor eine weitaus größere Bedeutung als bisher eingeräumt werden. Musik müsse, so wie die bildende Kunst, auch jenseits der Klassik als wichtiger Bestandteil der Kulturindustrie verstanden und entsprechend eingebunden werden, so Peter James, Managing Director der GermanSounds AG - das deutsche Musikexportbüro. Entsprechend größer müsse auch die Rolle sein, die der Musikindustrie innerhalb der EU-Kulturförderung zuteil werde.

Gleichzeitig wurde deutlich, dass es wichtig ist, gemeinschaftlich europäische Musik zu promoten und zu exportieren. Hierbei solle nicht die europäische Musikkultur vereinheitlicht, sondern vielmehr die Vielfältigkeit hervorgehoben und Energien gebündelt werden. Ziel sei, dass die einzelnen nationalen Musikexportbüros international zusammenarbeiten - als Netzwerk mit intensivem, wechselseitigem Informationsaustausch. Mit der Gründung des European Music Office (EMO) in Brüssel und einer Dependance in New York sei hierfür ein erster wichtiger Schritt getan.