"Orchester, Konzerthäuser, Theater und Musikschulen sind wesentliche Faktoren der nationalen Identität, die zum Erhalt kultureller Vielfalt auch in einem erweiterten, zusammenwachsenden Europa gesichert werden müssen". So die Hauptforderung eines Treffens von Musikergewerkschaftsvertretern aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, die sich am Montag und Dienstag vergangener Woche in Wien getroffen haben.



Die Finanzierung der genannten Einrichtungen der Musikkultur müsse eine öffentliche Aufgabe bleiben. Denkbar sei auch die Erschließung neuer Finanzierungsquellen, zum Beispiel durch einen "Mozart - oder Goethegroschen", mit dem aus den Erlösen gemeinfreier Werke nach Auslaufen des Urheberrechtes Kulturprojekte finanziert werden könnten.

Die öffentlichen Schulträger sind aufgefordert, einen flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Musikunterricht in allen Schulstufen als Pflichtfach anzubieten. Musische Bildung muss neuen Publikumsschichten zeitgemäß vermittelt werden. Hierzu gehört auch die Verbreitung landesspezifischer Musik im Rundfunk.

Insbesondere die soziale und vertragliche Situation freiberuflicher Musikerinnen und Musiker wurde als ein Schwerpunkt weiterer gemeinsamer Aktivitäten bewertet und vereinbart.

Weitere Themen des Treffens waren Aktivitäten zum Erhalt kultureller Vielfalt angesichts internationaler Deregulierungsbestrebungen (GATS) und die Sicherung von Urheberrechten im Zusammenhang mit neuen technologischen Entwicklungen. Die Musikergewerkschaften der drei Länder vereinbarten im Hinblick auf die bevorstehende EU-Osterweiterung gemeinsame Treffen und Aktivitäten mit Gewerkschaften der Beitrittsländer.

Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Deutschland
Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport und freie Berufe, Österreich
Schweizerischer Musikerverband (SMV), Schweiz
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Deutschland

V.i.S.d.P.
Gerald Mertens
Geschäftsführer der DOV