Sie sind alle Koryphäen ihres Fachs und begegnen sich im Sommer in Weimar, um ihr Wissen und Können an den Nachwuchs weiterzugeben: Vom 16. bis zum 30. Juli 2004 ist die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar wieder Ausrichter der Weimarer Meisterkurse, für die international renommierte Instrumentalpädagogen und Musiker als Dozenten gewonnen werden konnten. Nicht nur die Kurse stehen allen Musikinteressierten offen: In einer Reihe von Konzerten präsentieren die Teilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Wie schon 2003 eröffnet der fulminante Konzertvirtuose und Klavierpädagoge Konstantin Scherbakow am 17. Juli den Reigen der Klavierkurse. Scherbakow debütierte bereits als Elfjähriger mit Ludwig van Beethovens 1. Klavierkonzert und gewann 1983 den 1. Moskauer Rachmaninow-Wettbewerb. 20 Jahre später – 2003 – gab der inzwischen international renommierte Virtuose eine ganze Konzertreihe mit Klavierwerken Rachmaninows. Nicht weniger erfolgreich gestaltete sich auch die Karriere von Bernard Ringeissen, dessen Schwerpunkt im französischen Klavierrepertoire zu finden ist (Kursbeginn: 20.7.). Den dritten Klavierkurs leitet fast schon traditionell der Ehrensenator der Hochschule für Musik Franz Liszt, Lazar Berman (Beginn: 22.7.). Er wurde durch seine Einspielung von Tschaikowskys b-Moll-Klavierkonzert unter Herbert von Karajan international bekannt.

Für die Meisterkurse im Fach Violine konnten der ehemalige Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Thomas Brandis (Beginn: 24.7.) sowie die ausgewiesenen Geigen-Pädagogen Igor Ozim und Christiane Hutcap (ab 19.7.) gewonnen werden. Auch bei den Holzbläsern sind die Weimarer Meisterkurse hochkarätig besetzt: Der weltweit als Solist eingeladene Wolfgang Meyer (Klarinette, ab 17.7.) sowie einer der erfolgreichsten deutschen Fagott-Professoren, Klaus Thunemann (ab 24.7.), geben ihr Wissen an die Kursteilnehmer weiter. Der Trompeter Hannes Läubin (ab 17.7.) und der international gefragte Schlagzeug-Virtuose Peter Sadlo (ab 19.7.) komplettieren das instrumentale Panorama der diesjährigen Meisterkurse.

Ergänzend zu den Kursen wird wieder ein Franz-Liszt-Stipendium für junge Komponisten ausgeschrieben sowie ein Workshop Komposition ausgerichtet. Außerdem erhalten einzelne Meisterkurs-Teilnehmer die Möglichkeit, im Orchesterstudio Konzertliteratur ihres Faches gemeinsam mit der Jenaer Philharmonie unter der Leitung von Gunter Kahlert zu erarbeiten.

Bis zur Wende hießen die Meisterkurse noch „Internationales Musikseminar der DDR“ und waren bedeutsam als ein Fenster der ostdeutschen Musiklandschaft in den Westen – trafen sich hier doch berühmte Lehrer und ambitionierte Studenten aus Ost und West. Doch auch nach der Wende sind die Weimarer Meisterkurse ein Anziehungs- und Treffpunkt für Musikschaffende aus aller Welt geblieben: Jedes Jahr kommen zwischen 200 und 250 Teilnehmer aus über 20 Ländern zu den jeweils neun bis elf Kursen, in deren Mittelpunkt Kurse für Klavier (jeweils drei) und Violine (jeweils zwei) stehen. Ergänzt wird das Angebot durch Unterricht für tiefere Streicher, Bläser und im Wechsel Dirigieren, Kammermusik, Orgel, Schlagzeug und Gesang/Liedgestaltung. Für die Weimarer Meisterkurse 2004 sind noch bis zum 15. Mai Anmeldungen möglich.

Weimarer Meisterkurse 2004:

Konstantin Scherbakow
Klavier / 17.-22. Juli 2004

Bernard Ringeissen
Klavier / 20.-27. Juli 2004

Lazar Berman
Klavier / 22.-29. Juli 2004

Igor Ozim & Cristiane Hutcap
Violine / 19.-30. Juli 2004

Thomas Brandis
Violine / 24.-30. Juli 2004

Wolfgang Meyer
Klarinette / 17.-21. Juli 2004

Klaus Thunemann
Fagott / 24.-30. Juli 2004

Hannes Läubin
Trompete / 17.-21. Juli 2004

Peter Sadlo
Schlagwerk / 19.-24. Juli 2004

Franz-Liszt-Stipendium
Workshop Komposition 16.-18. Juli 2004

Jenaer Philharmonie
Orchesterstudio für Kursteilnehmer

Nähere Informationen gibt es unter Tel. 03643 – 773 928, Fax 03643 – 555 170, via e-Mail bei meisterkurse@hfm-weimar.de und im Internet unter www.hfm-weimar.de.

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