Die jüngst vom BITKOM genannten Gründe für das anhaltende Wachstum im Digitalmarkt sind nicht nur in der technischen Entwicklung zu finden, sondern auch in der Vielfalt der digitalen Musikangebote. Deutsche Musikfans können mittlerweile bei mehr als 45 legalen Online-Musik-Services aus über 13 Millionen Titeln wählen. Das Angebot reicht von sogenannten À-la-carte-Download-Angeboten (z.B. Amazon, iTunes oder Musicload) bis hin zu Abo-Modellen wie Napster, Musicload Nonstop oder Simfy Premium, bei denen der Konsument für den Zugang zu einem Musikangebot einen pauschalen Monatsbetrag zahlt. Allein die Abo-Modelle konnten nach Erhebungen des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. (BVMI) im vergangenen Jahr 29 Prozent Umsatzwachstum verzeichnen. Auch das Downloadgeschäft mit Musiktiteln auf mobile Endgeräte konnte im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent zulegen. Rechnet man diese Angebote und die Einnahmen aus werbefinanzierten Streaming-Services dem Umsatz mit Downloads hinzu, beträgt der Digitalmarkt rund 200 Millionen Euro*. Zur generellen Marktentwicklung wird der BVMI im April in seiner Jahrespressekonferenz detailliert informieren.

„Das unterstreicht einmal mehr, dass wir verstanden haben, das digitale Musikgeschäft neben dem physischen Markt kontinuierlich und konsequent auszubauen“, so Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI. „Bei den vom BITKOM veröffentlichten Zahlen zu digitalen Musikverkäufen darf jedoch nicht unbeachtet bleiben, dass von der technischen Entwicklung hin zu mehr Bandbreiten – sei es im Fest- oder Mobilnetz – nicht nur legale Anbieter und deren Kunden profitieren, sondern auch diejenigen, die sich dort illegal mit Inhalten versorgen. Dieser Aspekt darf bei einer differenzierten Betrachtung nicht ausgeblendet werden“, so Drücke weiter.

Laut TERA-Studie verursacht die illegale Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte im Internet allein in Deutschland im Jahr einen Schaden von 1,2 Milliarden Euro und vernichtet rund 34.000 Arbeitsplätze. Für alle 27 EU-Staaten errechnet die Studie für 2008 einen Verlust von 10 Milliarden Euro und 186.000 Jobs. Ohne konkrete Gegenmaßnahmen könnten sich diese Zahlen bis zum Jahr 2015 in der EU auf 56 Milliarden Euro und rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze kumulieren. Die gefährdeten Arbeitsplätze befinden sich dabei nicht nur in der Musikindustrie selbst, sondern entlang der gesamten kulturwirtschaftlichen Wertschöpfungskette.

* Umsatz bewertet zu Endverbraucherpreisen