Abbildung: Gruppenfoto
Die Preisträger:innen des 31. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds mit den erspielten Instrumenten  
Photo:  David Ausserhofer  /  Deutsche Stiftung Musikleben

Vom 23. bis 25. Februar 2024 hat die Deutsche Stiftung Musikleben den 31. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ausgerichtet. 52 junge Streicher:innen aus dem gesamten Bundesgebiet zeigten ihr großes Können vor einer unabhängigen Jury aus fünf renommierten Hochschulprofessor:innen. Am Sonntagabend konnten 37 wertvolle Geigen, Bratschen und Celli neu vergeben werden. Zudem konnten vier junge Musiker:innen die Leihdauer ihres Instrumentes erfolgreich verlängern.

Bettina Bermbach, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Musikleben: „Das technische und musikalische Niveau der Bewerberinnen und Bewerber war auch in diesem Jahr wieder sehr hoch. Die Wettbewerbs-Jury hat sich sehr intensiv mit den Musikerinnen und Musikern und ihren individuellen Fähigkeiten und ihren Bedürfnissen auseinandergesetzt, um die Instrumente bestmöglich und passgenau zu vergeben. Wir freuen uns jetzt darauf, unsere neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten kennen zu lernen und ihre künstlerische Entwicklung begleiten zu dürfen.“

Unter den zu vergebenen Instrumenten befand sich unter anderem eine Violine von Giambattista Guadagnini, Piacenza 1744, aus Privatbesitz, die sich die 23-jährige Geigerin Louisa Staples, Masterstudentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, erspielen konnte. Das Instrument gehörte zuletzt dem polnischen Geiger Michel Schwalbé (1919-2012), der unter Herbert von Karajan viele Jahre Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern war.

Der 23-jährige Cellist Tzu-Shao Chao, zurzeit Masterstudent an der Musikhochschule München, erspielte sich ein Violoncello mit Zettel „Joseph Guarnerius Filius Andreae“ und wurde darüber hinaus mit dem Dr. Alexander Sikorski-Stipendium ausgezeichnet. Das mit 5.000,00 Euro dotierte Stipendium für herausragende junge Cellist:innen wird in Gedenken an den 2021 verstorben Chirurgen und Fußspezialisten Dr. Alexander Sikorski verliehen, der ein begeisterter Cellist, exzellenter Kammermusiker und engagierter Förderer des musikalischen Nach-wuchses war. Stifterin des Stipendiums ist Régine Mazloum-Martin aus Genf.

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Jury des diesjährigen Wettbewerbs waren Prof. Volker Jacobsen, Viola (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Mitglied im Beirat des Deutschen Musikinstrumentenfonds) – Juryvorsitz, Prof. Christian Brunnert, Violoncello (Hochschule für Musik und Tanz Köln), Prof. Nora Chastain, Violine (Universität der Künste Berlin), Prof. em. Maria Kliegel, Violoncello (Hochschule für Musik und Tanz Köln) und Prof. Elisabeth Weber, Violine (Musikhochschule Lübeck).

Die Aufzeichnung des Abschlusskonzertes ist am 19. Mai 2024 ab 21.05 Uhr im Deutschlandfunk zu hören.

Der Wettbewerb zur Vergabe der Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds wird jährlich von der Deutschen Stiftung Musikleben ausgerichtet. Die Gewinner:innen der Vorspiele dürfen die Instrumente für zunächst ein Jahr behalten und können die Leihfrist bei erfolgreichem Wiedervorspiel verlängern. Die meisten der jungen Musiker:innen spielen „ihre“ Instrumente über viele Jahre, die Rückgabe erfolgt spätestens mit ihrem 30. Geburtstag.

Durch die Leihgabe von Streichinstrumenten alter und neuer Geigenbaumeister unterstützt die Deutsche Stiftung Musikleben junge Künstler:innen mit einem wertvollen Instrument, das ihnen auf dem Weg in eine professionelle Musikkarriere einen künstlerischen Impuls geben und für ihre musikalische Zukunft prägend sein kann. Der Deutsche Musikinstrumentenfonds wird in diesem Jahr 30 Jahre alt und umfasst inzwischen über 250 besondere Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe.