Für das 10. ADevantgarde-Festival werden 3 Kompositionsaufträge für Kurzopern vergeben, die im Juni/Juli 2009 durch Studierende der Bayerischen Theaterakademie (Regie) und der Münchener Musikhochschule im Rahmen einer Abschlussarbeit realisiert werden. Diese Aufführungen werden einen wichtigen Bestandteil des 10. internationalen ADevantgarde-Festivals für neue Musik bilden.
Für die drei Kurzopern steht jeweils ein Auftragshonorar von 3.000,- zur Verfügung. ADevantgarde vergibt zwei Aufträge à 3.000,- . Der dritte Auftrag à 3.000,- wird vom Leyda-Ungerer Musikkreis Freunde Junger Musiker e.V. gestiftet.
Die ausgewählten jungen Komponisten/innen werden zu den Endproben eingeladen, eine enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur/der Regisseurin der UA ist erwünscht.
Bewerbungsmodus
Bis zum 01.08.2008 (es gilt das Datum des Poststempels) soll ein schriftliches Konzept für ein musiktheatralisches Werk zum Thema „Brot und Spiele“ sowie mindestens zwei Arbeitsproben von Werken des/r sich bewerbenden Komponisten/in eingereicht werden.
Eine Jury – bestehend aus Mitgliedern der beteiligten Institutionen – wählt bis zum 20.08.2008 drei Komponisten/innen aus, die den Auftrag zur Komposition eines musiktheatralischen Werkes für das 10. ADevantgarde-Festival 2009 erhalten.
Die endgültige Partitur entsteht dann im Zeitraum September 2008 bis März 2009 nach Erhalt des schriftlichen Kompositionsauftrages. Abgabetermin für die fertige Partitur und den Klavierauszug (!) des ca. 15- bis 25-minütigen Werkes ist der 15. März 2009. Die Einzelstimmen für die Musiker sollen bis zum 31. April 2009 vorliegen.
ADevantgarde e.V. behält es sich vor, die Auszahlung des Auftragshonorars von der Einhaltung dieser Termine abhängig zu machen.
Bewerben können sich in- wie ausländische Komponisten/innen, die der deutschen Sprache mächtig sind und am 01.08.2008 das 30. Lebensjahr nicht überschritten haben.
Grundlage der Bewerbung ist ein schriftliches Exposé eines musiktheatralischen Werkes zum Thema „Brot und Spiele“. Das Exposé kann von einem einzigen Komponisten oder einem Autorenteam eingereicht werden. In letzterem Fall erhöht sich die Auftragshonorierung nicht.
Dieses Exposé sollte folgende Informationen beinhalten:
- Detaillierter Entwurf einer Handlung/Anweisungen für performative oder musiktheatralische Aktionen, in deutscher Sprache. Es ist erwünscht, dass die Werke kreativ, provokant oder neuartig mit dem Medium „Oper“ umgehen, ohne dessen Tradition zu ignorieren. Daher sollten der Gesang von Sängern und die begleitende Musik immer eine tragende Rolle spielen. Die größten Chancen haben Entwürfe, die den Begriff „Brot und Spiele“ sinnfällig umsetzen, jedoch Neues wagen, sei es in der Wahl des Subjektes oder durch die Verwendung besonderer Raumkonzepte oder spielerischer und unerwarteter Verläufe. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, Praktikabilität ist aber entscheidend. Die exakte Form des Exposés bleibt den Bewerbern überlassen, eine präzise und knappe Beschreibung ist jedoch erwünscht.
- genaue Besetzung (maximal 4 Sänger, 12 Instrumentalisten. Live-Elektronik und Verstärkung sind möglich, solange sie die normalen Anforderungen nicht übersteigen)
- Ungefähre Länge des zu entstehenden Stückes (soweit dies abgeschätzt werden kann)
- Mindestens 2 klingende Arbeitsproben (sowie deren Partituren) des/r Komponisten/in, die einen Bezug zum Musiktheater zeigen sollten (Vokalmusik, Oper, instrumentale Performance, etc.)
- Kurzbiographie aller sich Bewerbenden mit Geburtsdatum
- Weitere Informationen zum Projekt, soweit nötig
- Genaue Anschrift mit Emailadressen und Telefonnummern
- Hinweis auf die verpflichtende Zusammenarbeit mit einem Musikverlag/Agentur
Eine Anonymisierung des Exposés ist nicht notwendig. Die Jury behält sich vor, die Bewerber um weitere Unterlagen zu bitten, falls ihr dies nötig erscheint.
Die Arbeitsproben werden zurückgeschickt, wenn ein frankierter und adressierter Umschlag beiliegt.
Die Jury besteht aus Mitgliedern der veranstaltenden Institutionen und trifft die letzte Entscheidung über die endgültige Anzahl und Form der zu vergebenden Aufträge.
Der Auftrag wird in Form eines schriftlichen Kompositionsauftrages zu den üblichen Bedingungen vergeben.
Auftraggeber ist der ADevantgarde e.V., Gerichtsstand ist München.
Einsendungen bis zum 01.08. 2008 erbeten an:
ADevantgarde e.V.
c/o Simone Lutz PR
Baaderstr. 20
80469 München
Brot und Spiele
Im antiken Motto „Brot und Spiele“ wurde Gegensätzliches auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Unteilbar scheinen die darin enthaltenen, menschlichen Grundbedürfnisse zu sein, die die Zeiten auf mysteriöse Art und Weise überdauerten. Wir blicken in die von uns erlebte Gegenwart, erkennen zwar eine augenblickshafte Kurzlebigkeit, die allem eignet, daneben aber vor allen Dingen den zeitlosen Grundbestand menschlicher Triebe und Sehnsüchte. In ihm ist angelegt, dass wir einerseits dazu gezwungen werden, uns am Leben zu erhalten, dass wir das Leben andererseits aber im Spiel immer wieder aufs Neue erfinden wollen.
Keiner erlebt die Einheit dieser Bedürfnisse so unmittelbar, wie der Zuschauer im Theater, in der Oper. Er sieht, wie vor seinen Augen und Ohren ein dramatisches Spiel abläuft, das sich nicht selten um den Selbsterhaltungstrieb des Menschen, um Macht und um Liebe dreht, sich also gar nicht spielerisch gebärdet. Und keiner erkennt so unverstellt, dass vieles, im Leben wie auf der Bühne, nicht zwingend sein müsste, sondern Spielregeln gehorcht, die wir uns selbst als Basis der Selbstbefreiung zu Grunde legten. Komponisten, die die Lust verspüren, das Motto „Brot und Spiele“ musiktheatralisch umzusetzen, erhalten auf diese Weise die reizvolle Chance, mit all dem zu spielen und sich dabei den Verbindungslinien zwischen „Theater“ und Leben, dem Wechselverhältnis zwischen Bühne und Publikum zu öffnen.
Absätze
Quelle
http://www.adevantgarde.de