Auf der Mitgliederversammlung der VG Musikedition am 18. Juni 2019 in Kassel konnte der Geschäftsführer der VG Musikedition, Christian Krauß, die anwesenden Mitglieder über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 informieren. Mit Gesamterlösen (ohne Auflösung von Rückstellungen) in Höhe von EUR 6,675 Mio. (Vorjahr: EUR 6,274 Mio.) konnten die Einnahmen gegenüber dem Jahr 2017 um rund 6,4 % gesteigert werden. Damit erreichte die VG Musikedition ihr bisher bestes Ergebnis, das auch insoweit positiv zu bewerten ist, da in 2018 erstmals seit 2011 keine Sondereinflüsse wie Vorauszahlungen für die Gesangbücher der katholischen und evangelischen Kirche zu verzeichnen gewesen sind. Die Gesamtausschüttungssumme in 2018 lag bei EUR 6,216 Mio., die Verwaltungskostenquote bei 8,1 % (bzw. 9,3 % inkl. der strategischen Maßnahmen). Ausführliche Finanzinformation zum Geschäftsjahr 2018 hat die VG Musikedition in ihrem Transparenzbericht veröffentlicht (https://www.vg-musikedition.de/service/transparenzberichte/).
Wesentliche Ertragssteigerungen konnten vor allem in den Sparten "Vervielfältigungen in Musikschulen“ (+ 49 %) und "Fotokopieren in allgemeinbildenden Schulen“ (+ 11 %) erzielt werden. Dazu Christian Krauß: "Es ist erfreulich, dass mittlerweile rund 500 Musikschulen einen Lizenzvertrag unterzeichnet haben. Dies zeigt, dass wir insbesondere mit dem Ende 2017 abgeschlossenen Rahmenvertrag mit dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) den richtigen Weg eingeschlagen haben.“ Angesichts dessen, dass es in Deutschland allerdings rund 1.500 Musikschulen gebe, werde man weiter konsequent und intensiv für den Abschluss von Lizenzverträgen werben, so Krauß weiter.
Bezüglich der im April verabschiedeten EU-Urheberrechtsrichtlinie betonte Krauß, die VG Musikedition werde die nun anstehende nationale Umsetzung der Richtlinie konstruktiv begleiten, insbesondere im Hinblick auf die gemeinsame und gerechte Beteiligung von Komponisten, Textdichtern und Musikverlagen an den Ausschüttungen gesetzlicher Vergütungsansprüche. Wie im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vereinbart, sollte gerade die wichtige Frage der Verlegerbeteiligung zeitnah geregelt werden. In Bezug auf den umstrittenen Artikel 17 werde man in den Gremien der VG Musikedition sorgfältig beobachten, inwieweit die seitens der Bundesregierung in ihrer Protokollnotiz bei der Verabschiedung der Richtlinie genannte Option der Lizenzierung durch Verwertungsgesellschaften eine Rolle spielen wird.
Auf der Tagesordnung standen des Weiteren eine Reihe von Abstimmungen zur Anpassung und Reformierung der Satzung, des Berechtigungsvertrages und der Verteilungspläne. Wiedergewählt in das Kuratorium des Kulturfonds wurden von der Mitgliederversammlung Michael Kube (Schubert-Gesamtausgabe, Tübingen), Julia Ronge (Beethovenhaus, Bonn) und Stefanie Clement (Hofmeister Verlag, Leipzig).
Auf Vorschlag des Verwaltungsrates ernannte die Mitgliederversammlung schließlich Klaus Hofmann und Friedemann Strube zu Ehrenmitgliedern der VG Musikedition. Der Göttinger Musikwissenschaftler Hofmann war 20 Jahre lang Vorstandsmitglied der VG Musikedition, der Münchner Verleger Friedemann 12 Jahre lang, davon drei Jahre (2006 – 2009) als Präsident. Gabriele Buschmeier – Vizepräsidentin der VG Musikedition – und Christian Krauß würdigten die beiden ehemaligen Vorstandsmitglieder für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die VG Musikedition und damit für die Interessen der Komponisten, Textdichter, musikwissenschaftlichen Herausgeber und Verlage.
Die VG Musikedition nimmt unter anderem zahlreiche grafische Vervielfältigungsrechte, gesetzliche Vergütungsansprüche, Abdruckrechte sowie die Rechte an Wissenschaftlichen Ausgaben und Erstausgaben für Musikverlage, Komponisten, Textdichter und musikwissenschaftliche Herausgeber wahr.