Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der GEMA haben Komponisten, Textdichter und Musikverleger über wichtige Themen und Ziele der Verwertungsgesellschaft diskutiert und abgestimmt. Als Gastredner rief der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Frank-Walter Steinmeier MdB, die GEMA-Mitglieder dazu auf, sich weiterhin gemeinsam mit der Politik für den Schutz und die Ausgestaltung ihrer Urheberrechte einzusetzen.

"Ich plädiere dringend dafür, dass wir endlich zwei Dinge tun. Erstens, gesetzliche Regelungen zu schaffen, um das Urheberrecht ins Internet-Zeitalter zu übersetzen. Und zweitens, noch viel wichtiger: Eine öffentliche und möglichst laute Debatte darüber zu führen, was uns Kunst und Kultur eigentlich wert sind. Wir sollten uns in dieser Debatte auch vor Grundsätzlichem nicht scheuen. Es geht nicht um die Einkommensprobleme von Einzelnen. Eine Gesellschaft, die Kunst und Kultur nicht wertschätzt, ist sich selbst nichts wert“, so Dr. Frank-Walter Steinmeier wörtlich.

Auch Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, betonte in seinem Bericht die Notwendigkeit, die aktuellen Urheberrechtsdiskussionen lautstark weiterzuführen und die Forderungen in verbindliche rechtliche Rahmenbedingungen umzusetzen: „Es ist wichtig, zu erkennen, wo Barrieren nötig sind und aufgebaut werden sollten. Wir müssen unsere rechtsstaatlichen Möglichkeiten auch im Internet vervollständigen. Wir müssen miteinander diskutieren, wie mit Grenzüberschreitungen im Netz umzugehen ist.“ Im Sinne ihrer Mitglieder kämpfe die Verwertungsgesellschaft vehement für den Schutz kreativer Arbeit, denn auch im digitalen Zeitalter müsse kreative Arbeit ihren Wert haben, führte Dr. Heker weiter aus. Daher habe die GEMA Anfang des Jahres rechtliche Schritte gegen YouTube eingeleitet, um eine angemessene Beteiligung der Urheber an den Gewinnen der Video-Plattform zu erzielen: „Es handelt sich um ein Thema von grundsätzlicher Bedeutung im Online-Markt. Deswegen müssen wir für die Rechte der Urheber weiter kämpfen. Wir werden nicht nachgeben. Wir wollen die Weichen eben richtig stellen.“

Investitionen in die Zukunft der Rechtewahrnehmung
Des Weiteren machte Dr. Heker deutlich, dass es für die GEMA und ihre Mitglieder wichtig sei, sich auch international zu positionieren. Die Zusammenarbeit mit ausländischen Verwertungsgesellschaften erhalte angesichts des Wettbewerbs um Rechteinhaber eine zunehmende Bedeutung. Um die Grundlage für die Tätigkeit von Musikschaffenden auch in Zukunft zu sichern, engagiere sich die GEMA in den internationalen Projekten ICE (International Copyright Enterprise) und GRD (Global Repertoire Database).

Auf politischer Ebene werde man sich weiterhin für einen europäischen Rechtsrahmen für Verwertungsgesellschaften einsetzen, der Rechtssicherheit für die grenzübergreifende Kooperation zwischen Verwertungsgesellschaften und die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb schaffen soll.

Zentrale Themen der Mitgliederversammlung
Im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung der GEMA stand die Neugestaltung der Verteilung im Rundfunkbereich, über die bisherigen Überlegungen des Aufsichtsrats unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Enjott Schneider wurden die Mitglieder ausführlich informiert. Die anwesenden Urheber und Verleger diskutierten intensiv über die vorgestellten Ideen und deren Weiterentwicklung. Ein Beschluss dazu soll im kommenden Jahr gefasst werden, um den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, bei der konkreten Ausgestaltung des künftigen Verteilungsmodells ihre Vorstellungen einzubringen. Zudem wurde in zahlreichen Beschlüssen das Regelwerk der GEMA angepasst.

Die Mitgliederversammlung der GEMA fand vom 24. bis 26. Juni in München statt. Auf der Mitgliederversammlung erörtern Komponisten, Textdichter und Musikverleger jährlich aktuelle Themen, treffen wichtige Entscheidungen rund um die Arbeits- und Funktionsweise der Verwertungsgesellschaft und stellen damit die Weichen für die weitere Arbeit der GEMA.

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 65.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

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