Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der GEMA in Berlin standen zahlreiche wichtige Themen rund um die Arbeits- und Funktionsweise der Verwertungsgesellschaft auf der Agenda. In seiner Rede machte der Vorstandsvorsitzende Dr. Harald Heker deutlich, auch in Zukunft das dynamische Umfeld der GEMA mitgestalten zu wollen und kündigte an, sich u.a. in den Bereichen Internationalisierung, IT, Gesetze, Lizenzierungen und Politik für die Mitglieder der Verwertungsgesellschaft stark zu machen.

Des Weiteren ging Dr. Heker in seiner Rede auf die kürzlich geschlossene Einigung mit BMG Rights Management ein. BMG hat die GEMA mit der Wahrnehmung seines anglo-amerikanischen Repertoires im Online-Bereich für ganz Europa beauftragt. „Damit knüpfen wir an die beiden Verträge an, die die GEMA schon vor einigen Jahren mit anderen großen Verlagen abgeschlossen hat.“ Diese Verträge sichern der GEMA für die nächsten Jahre den Zugang zu internationalem Spitzenrepertoire. „Das gibt uns das nötige Gewicht im Markt, um auch die Interessen unserer Mitglieder durchsetzen zu können.“

Wahl des Aufsichtsrates
Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2012 wurde auch der Aufsichtsrat neu bestellt. Aus der Kurie der Komponisten wurden Prof. Dr. Enjott Schneider, Klaus Doldinger, Jörg Evers, Prof. Lothar Voigtländer, Dr. Ralf Weigand, Hartmut Westphal, Prof. Manfred Schoof (Stellvertreter) und Konstantin Wecker (Stellvertreter) in den Aufsichtsrat gewählt. Die Gruppe der Textdichter wird vertreten durch Frank Dostal, Burkhard Brozat, Frank Ramond, Stefan Waggershausen, Tobias Künzel (Stellvertreter) und Julia Neigel (Stellvertreterin). Die Interessen der Verleger repräsentieren im Aufsichtsrat Karl-Heinz Klempnow, Prof. Dr. Rolf Budde, Hans-Peter Malten, Dagmar Sikorski, Patrick Strauch, Rudy Holzhauer (Stellvertreter), Winfried Jacobs (Stellvertreter). Als ihren Vorsitzenden haben die Aufsichtsräte Prof. Dr. Enjott Schneider wiedergewählt, als stellvertretende Vorsitzende Frank Dostal und Karl-Heinz Klempnow.

Wahl der Delegierten
Erstmalig wurden in der Versammlung der angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder 64 Delegierte für die kommenden drei Jahre gewählt, die die Interessen ihrer Kollegen in den Berufsgruppenversammlungen und der Hauptversammlung der ordentlichen Mitglieder wahrnehmen. Damit konnte, wie in der letztjährigen Mitgliederversammlung beschlossen, die Anzahl der Delegierten verdoppelt werden. Die GEMA freut sich über diese Stärkung ihrer Binnendemokratie.

Inkassobezogene Abrechnung im Bereich U-Musik
Zu den zentralen Anträgen, über die die Mitgliederversammlung zu entscheiden hatte, zählte die Reform der Live-Abrechnung in der Unterhaltungsmusik, die inkassobezogene Abrechnung im Bereich U-Musik (INKA). Erstmals ist für die Verteilung nicht mehr allein die Anzahl der Aufführungen eines Werkes maßgeblich, sondern das Inkasso, das mit einzelnen Veranstaltungen erzielt wurde. Damit tritt der Grundsatz der Leistungsgerechtigkeit in den Vordergrund; der Urheber wird für den Erfolg seines Werkes noch stärker entlohnt als zuvor. Die inkassobezogene Abrechnung ermöglicht es auch, auf das bisher verwendete statistische Hochrechnungsverfahren PRO in der Zukunft zu verzichten. Diese Reform stellt einen Paradigmenwechsel dar, mit der sich die GEMA für das 21. Jahrhundert gerüstet hat. INKA wurde mit mehr als drei Viertel der Stimmen der ordentlichen Mitglieder und Delegierten angenommen und wird erstmalig für die Abrechnung des Geschäftsjahres 2013 im Jahr 2014 verwendet.

Neben INKA gelang auch eine Reform der Rundfunkverteilung. Musik in Werbung und dargestellte Musik erhielten einen neuen Koeffizienten. Zudem wurde die Berücksichtigung der Werbung in der Wertung geregelt und gleichzeitig eine neue Sparte rückwirkend und für die Zukunft eingeführt, in der Fremdproduktionen auch im mechanischen Recht beteiligt werden.

Die Mitgliederversammlung der GEMA wurde vom 25. bis 27. Juni in Berlin abgehalten. Auf der Mitgliederversammlung erörtern Komponisten, Textdichter und Musikverleger aktuelle Themen, treffen wichtige Entscheidungen und stellen damit Weichen für die weitere Arbeit der GEMA.

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 64.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

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