Weimar – Bayreuth? Das ist neu. Die ersten fünf internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbe wurden allein von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar organisiert und durchgeführt. Als neuen Veranstaltungspartner begrüßt die Hochschule nun die Stadt Bayreuth: Die Stadt, in der Franz Liszt verstarb, engagiert sich gemeinsam mit der Oberfranken-Stiftung erstmals beim 6. Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerb Weimar – Bayreuth, der vom 22. Oktober bis 1. November 2009 in beiden Städten ausgetragen wird. Die Schirmherrschaft übernehmen die Ministerpräsidenten Thüringens und Bayerns, Dieter Althaus und Günther Beckstein.

Der 1994 von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gegründete und im Dreijahres-Rhythmus durchgeführte Wettbewerb erhält somit eine neue Dimension. Die 1. Runde spielen die Teilnehmer aus aller Welt in Bayreuth, für die 2. und 3. Runde sowie das Finale ziehen sie nach Weimar um. Das Finalkonzert mit der Staatskapelle Weimar am 1. November 2009 in der Weimarhalle wird als Preisträgerkonzert (dann ohne Orchester) am 3. November in Bayreuth wiederholt. Ebenfalls in beiden Städten findet die Europäische Liszt-Nacht statt, bei der die Preisträger des Wettbewerbs Weimar-Bayreuth gemeinsam mit den Gewinnern der ebenfalls nach Franz Liszt benannten Klavierwettbewerbe in Budapest und Utrecht gemeinsam konzertieren.

Wem die Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro am Schluss zugesprochen werden, entscheidet eine zehnköpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Rolf-Dieter Arens, dem Pianisten, Klavierprofessor und Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Jurymitglieder sind Paul Badura-Skoda (Österreich), Koos Groen (Niederlande), Leslie Howard (Großbritannien), Maurizio Moretti (Italien), Gerlinde Otto (Deutschland, ab der 2. Runde), Stanislav Pochekin (Spanien/Russland), Dénes Várjon (Ungarn), Michael Wessel (Deutschland, nur 1. Runde) sowie Ying Wu (China). Vergeben werden außerdem Sonderpreise sowie Anschlusskonzerte und Rundfunkproduktionen.

Das verlangte Repertoire umfasst nicht nur Werke des Namenspatrons Franz Liszt, sondern u. a. auch Chopin-Etüden (1. Runde) sowie Haydn-Sonaten und Schubert-Impromptus (2. Runde). Die dritte Wettbewerbsrunde ist dann wieder gänzlich Liszts anspruchsvoller h-Moll-Sonate gewidmet. Wer es bis ins Finale schafft, hat die Wahl zwischen den beiden Klavierkonzerten oder der Totentanz-Paraphrase von Franz Liszt. Teilnehmen können Pianisten aller Staatsangehörigkeiten, die nach dem 1. Januar 1978 geboren sind. Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2009.

Die mit dem Namen und den Ideen Franz Liszts verbundene Weimarer Musikhochschule begibt sich damit auf den historisch relevanten Weg einer „Achse“ der guten Gemeinsamkeit mit Bayreuth.

Bereits vom 23. Februar bis 4. März 2009 findet der „kleine Bruder“ des „großen“ Liszt-Wettbewerbs statt: Unter der Schirmherrschaft von Paul Badura-Skoda veranstalten die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und das Musikgymnasium Schloss Belvedere den 2. Internationalen Franz Liszt Wettbewerb für Junge Pianisten, der ausschließlich in Weimar stattfindet. Hier ist ein Höchstalter von 19 Jahren für die Teilnehmer festgelegt. Anmeldeschluss ist der 3. November 2008.

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