In einem spannenden Finale in der Berliner Philharmonie setzte sich am gestrigen Sonntag, 8. Oktober 2006 der 1971 in Tallinn (Estland) geborene Mihkel Kütson durch. Direkt im Anschluss an das Finalkonzertes konnte der 35-jährige Nachwuchsdirigent den mit 15.000 EUR dotierten Preis entgegennehmen. Mit diesem sind auch mehrere Gastdirigate verbunden: unter anderem ein Engagement bei dem grandios aufspielenden Orchester des Finalkonzertes, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.

Die Jury unter dem Vorsitz von Sir Roger Norrington hatte die schwierige Aufgabe, aus drei einander ebenbürtigen, Kandidaten einen Gewinner herauszudeuten. Die Aufgabe teilte sich Sir Roger Norrington mit Rolf Becker, Prof. Dr. Peter Gülke, Dr. Wolfgang Hagen, Prof. Jorma Panula, Prof. Andreas Richter, Prof. Gerd Uecker und einer Publikumsjury, die insgesamt eine Stimme zu vergeben hatte. Der Amerikaner Evan Christ und der Este Hendrik Vestmann wurden mit Sonderpreisen von je 10.000 EUR ausgezeichnet. Verbunden mit diesen Sonderpreisen ist die musikalische Leitung der Bad Homburger Schlosskonzerte für jeweils eine Konzertsaison und die Produktion einer CD.

Alle drei Finalisten haben das renommierte Förderprogramm Dirigentenforum des Deutschen Musikrats durchlaufen. Als Höhepunkt dieses weltweit einmaligen Förderkonzepts für junge Dirigentinnen und Dirigenten gibt der von der BHF-BANK-Stiftung finanzierte Deutsche Dirigentenpreis einen zusätzlichen Anschub für die Karriere.

Mihkel Kütson, der Gewinner dieses ersten Deutschen Dirigentenpreises, konnte mit seinem jederzeit souveränen Dirigat und der überzeugend-schlüssigen Interpretation von Maurice Ravels zweiter Suite aus Daphnis und Chloé die Jury überzeugen. Er studierte Chordirigieren an der Estnischen Akademie für Musik und absolvierte von 1994 bis 1999 ein Dirigierstudium bei Prof. Klauspeter Seibel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 1999 wurde Mihkel Kütson mit dem Förderpreis beim Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen in Weimar ausgezeichnet und nahm in diesem Zusammenhang an einem Meisterkurs von Gerhard Markson beim National Symphony Orchestra of Ireland teil. Von 1999 bis zum Jahr 2004 war er Generalmusikdirektor am Theater „Vanemuine“ in Tartu (Estland) und zusätzlich von 2002 bis 2006 erster Kapellmeister am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Dort dirigierte er u.a. die Premieren von „Cavalleria rusticana”, „Il trovatore”, „I Pagliacci”, „Adriana Lecouvreur”, „Eine Nacht in Venedig” und „Cosi fan tutte”. Mihkel Kütson war u.a. Gastdirigent beim Edinburgh International Festival, am Staatstheater Darmstadt, am Theater Magdeburg, am Staatstheater Kassel und an der Estnischen Nationaloper. Zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 geht Mihkel Kütson als Generalmusikdirektor an das Schleswig-Holsteinische Landestheater. Seit 1999 ist Mihkel Kütson Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats und besuchte Kurse bei Claus Peter Flor, Peter Gülke, Bernhard Kontarsky, Kurt Sanderling und Fabio Luisi.

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