Der 47-jährige Michael Grosse, seit 2000 Generalintendant und Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester GmbH wird neuer Generalintendant der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Mit 13 von 14 Stimmen wählte das Theaterkuratorium soeben den aus Ost-Berlin stammenden Theatermann, der ab der Spielzeit 2010/11 die Nachfolge von Jens Pesel antreten wird. Für Pesel geht damit eine 13-jährige Intendanz zu Ende. Michael Grosse war einer von insgesamt vier Bewerbern, die von der für das Auswahlverfahren eingesetzten Findungskommission, in der unter anderem die beiden Kulturdezernenten aus Mönchengladbach und Krefeld, Dr. Gert Fischer und Roland Schneider, saßen, aus einem Kreis von rund 30 Kandidatinnen und Kandidaten in die engere Wahl kamen. Letztlich stellten sich in der Kuratoriumssitzung allerdings nur drei Kandidaten vor, da einer kurzfristig für eine andere Stelle ein Angebot erhalten und auch angenommen hatte.

„Die Findungskommission hat im Vorfeld eine sehr gute Auswahl getroffen, so dass wir nun aus drei guten Kandidaten den besten ausgewählt haben“, freute sich Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Theaterkuratoriums, der gemeinsam mit seinem Krefelder Kollegen Gregor Kathstede dem zukünftigen Generalintendanten zu dessen Wahl als Erster gratulierte. Michael Grosse freute sich über das eindeutige Wahlergebnis, das er als wichtige Basis für seine zukünftige Aufgabe als Generalintendant am Gemeinschaftstheater versteht. „Es ist gleichzeitig eine Herausforderung angesichts der derzeitigen Umbruch- und Umbausituation in beiden Spielstätten und der schwierigen Haushaltssituation. Ich sehe den Dingen sachlich optimistisch entgegen“, betonte er im Anschluss an seine Wahl. „Ich bin bereit, mit offenem Visier und fairem Umgang die anstehenden Fragen zur Perspektive des Hauses anzugehen“, ergänzte Michael Grosse, der bereits zum zweiten Mal, diesmal aber mit klarem Erfolg, die Leitungsposition anstrebte. Vor 13 Jahren unterlag er dem heutigen Intendanten Jens Pesel, der Grosse zu seiner Wahl ebenfalls herzlich gratulierte.

Vor seiner derzeitigen Generalintendanz in Flensburg war der dreifache Familienvater und aus einer Theaterfamilie stammende Michael Grosse Intendant des Zwei-Städte-Theaters Altenburg/Gera (Thüringen). Von 1991 bis 1996 war er Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen. Sein Institut, dessen Verwaltung in Schleswig sitzt, hat elf weitere Städte zu bespielen, aus Sicht des Theaterkuratoriums beste Voraussetzungen für die Organisationsstruktur des Gemeinschaftstheaters, das zugleich ein Drei-Spartentheater ist. Michael Grosse - selbst Regisseur und Schauspieler, unter anderem am Landestheater Eisenach (1985-1989) und am Theater Magdeburg sowie an den Bühnen der Stadt Zwickau (1990/91) – übernahm 1996 die fusionierten Bühnen Geras und Altenburgs mit vier Sparten. In seiner Intendanz am Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester ist er auch weiterhin als Regisseur und Schauspieler tätig.